Oberhausen. Begleitung zum Arzt, ein Spaziergang im Viertel: Ein Projekt in Oberhausen hilft Seniorinnen und Senioren, sich aus der Isolation zu befreien.

Raus aus der Einsamkeit, hinein ins Leben vor der eigenen Haustür – so lässt sich das Ziel des Projektes „Gesellschaft leben“ in Oberhausen am besten auf den Punkt bringen. Jetzt werden neue Ehrenamtliche dafür gesucht. Und das ist gerade in Corona-Zeiten besonders wichtig.

Denn: In erster Linie stehen die Älteren bei „Gesellschaft leben“ im Blickpunkt. Die Ehrenamtlichen bieten Seniorinnen und Senioren im Alltag ihre Hilfe an; das heißt vor allem ihre Begleitung und Gesellschaft: „Viele ältere Leute möchten den Kontakt zu Mitmenschen halten, möchten vor die Tür gehen. Doch viele trauen es sich alleine nicht“, sagt Neşe Özçelik vom Bereich Chancengleichheit der Stadt Oberhausen. Genau hier setzte die Unterstützung durch die Ehrenamtlichen an.

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Die Stadtpressestelle erläutert die Anfänge von „Gesellschaft leben“: Der Initiative des ehemaligen Oberbürgermeisters Klaus Wehling sei es zu verdanken, dass der Jahresempfang der Stadt im Jahr 2012 so etwas wie der Startschuss für dieses Projekt gewesen sei. „Wir haben in jener Zeit viele Vorhaben für Kinder gestartet, nun wollten wir etwas für betagte Bürger und Bürgerinnen in Oberhausen umsetzen, die Angst vor einer starken Vereinsamung verspüren“, wird Klaus Wehling rückblickend zitiert. „Meine Mutter wurde damals von einer Dame besucht, mit der sie erzählen und etwas spielen konnte. Diese Dame kam auch einfach nur zum Zuhören vorbei.“ Um genau diese Bedürfnisse zu befriedigen, sei „Gesellschaft leben“ entstanden. Schließlich sei der Kontakt von Mensch zu Mensch einer der wichtigsten Bestandteile der sozialen Existenz.

Mit Zweier-Teams

Neue Website ab sofort verfügbar

Die Website www.gesellschaft-leben.de ist ab sofort verfügbar. Durch eine entsprechende Programmierung ist sie auf allen Endgeräten aufrufbar.

Wer „Gesellschaft leben“ mit einem Geldbetrag unterstützen möchte, kann dieses tun unter IBAN DE273655 0000 0000 1408 06 (Stadtsparkasse Oberhausen, Verwendungszweck „Gesellschaft leben“).

Das Projekt setzt dabei auf die feste Verankerung von Zweier-Teams: Seit dem Start im Jahr 2012 mit acht so genannten Tandems (ein Hilfesuchender, ein Ehrenamtlicher) in Oberhausen-Ost sei das Angebot auf 40 Tandems im Jahr 2018 angestiegen, berichtet die Stadt. Der weltweiten Corona-Pandemie sei es geschuldet, dass die Zahl in diesem Jahr leider auf 32 Tandems gesunken sei, erklärt Mathilde Horsthemke, Koordinatorin für Oberhausen-Ost. Koordinatorin Aline Schulte wiederum könne für den Bereich Sterkrade seit Jahren auf einen Stamm von 15 festen Tandems bauen. Allen Beteiligten sei aber klar, dass es noch weitaus mehr Senioren und Seniorinnen in Oberhausen gebe, die das Angebot von „Gesellschaft leben“ gerade vor dem Hintergrund einer zunehmenden coronabedingten Isolation gern in Anspruch nehmen würden.

Kontaktaufnahme jederzeit möglich

Es werden also ehrenamtlich tätige Leute gesucht, die ein wenig Zeit für Besuchsdienste oder etwa auch für die Begleitung zu Arztterminen investieren können und wollen. Seit Dienstag ist nun die neu gestaltete Website www.gesellschaft-leben.de online und informiert Hilfesuchende und Hilfeleistende über das Projekt und ebnet den Weg, im Alltag zueinander zu finden. Koordinatorin Alina Schulte: „Wer sich gezielt über dieses wunderbare Projekt informieren möchte, vielleicht für sich selbst, für die Eltern oder Nachbarn eine Person sucht, kann mit uns jederzeit in Kontakt treten.“