Oberhausen. Die Corona-Zahlen in Oberhausen steigen. Einige Krankenhäuser reagieren darauf bereits jetzt mit Besuchsverboten, andere wollen noch abwarten.

Oberhausen gilt ab sofort als Corona-Risikogebiet. Die Zahl der Neuinfizierten je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen liegt am Dienstag (20.10.) bei 53,1. Eine Entwicklung, die in den Krankenhäusern vor Ort mit großer Sorge beobachtet wird. Mehrere Einrichtungen reagieren bereits jetzt mit Besuchsverboten.

Für das Johanniter Krankenhaus in Sterkrade (Evangelisches Klinikum Niederrhein) gilt aufgrund der ständig steigenden Infektionszahlen schon seit Sonntag: „Ein striktes Besuchsverbot in unseren fünf Häusern, also auch im Johanniter Krankenhaus in Sterkrade“, teilt Pressesprecherin Gabriele Beyer mit.

Maskenpflicht auf allen belebten Straßen der Stadt

In Oberhausen gelten ab sofort die NRW-weiten Corona-Beschränkungen. Die Stadt verhängte darüber hinaus eine Maskenpflicht in den Innenstadt-Bereichen und im Außenbereich der Neuen Mitte.

Auch hier ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung nun Pflicht: In Sterkrade auf der Bahnhofstraße, der Steinbrinkstraße sowie am Sterkrader Tor. In Osterfeld auf der Gildenstraße zwischen Marktplatz und Bottroper Straße. In Alt-Oberhausen auf der Marktstraße, Elsässer Straße, auf dem Friedensplatz und auf der Langemarkstraße.

Die Ameos Krankenhäuser St. Clemens, St. Marien und St. Josef ziehen ab Freitag, 23. Oktober, nach. „Ab diesem Datum können wir keine Angehörigen mehr in unsere Krankenhäuser lassen“, sagt Ameos-Sprecherin Annette Kary. Ausnahmen gelten nur für Schwerstkranke und Kinder. Auch die für Freitag geplanten Kreißsaalführungen und die Elternkurse werden abgesagt. Gleiches gilt für den Gottesdienst am kommenden Wochenende.

Im EKO und in der Helios Klinik bleiben Besuche vorerst noch möglich

Etwas verhaltener fallen die Reaktionen in den anderen beiden Häusern aus. Im Evangelischen Krankenhaus Oberhausen (EKO) bleibt es zunächst dabei: „Ab dem vierten Tag des Krankenhausaufenthaltes dürfen Patienten einen Besucher am Tag für höchstens 30 Minuten empfangen“, führt Ategris-Sprecherin Silke Sauerwein aus. „Familienangehörige oder Freunde können sich abwechseln.“ Tägliche Besuchszeit im EKO ist von 14 bis 17 Uhr.

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Für Angehörige von Schmerzpatienten, Schwerstkranken und Kindern gelten auch dort Sonderbesuchsrechte. „Die jeweils vorab mit den Ärzten abgesprochen werden müssen.“ Doch auch im EKO wird die Lage täglich neu bewertet.

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Denn die Zahl der Corona-Fälle in den Oberhausener Krankenhäusern steigt. Aktuell werden im EKO acht Corona-Patienten behandelt. „Zum Glück muss zurzeit keiner davon beatmet werden“, sagt Sauerwein. Die Lage werde täglich neu besprochen. „Deshalb kann es sein, dass auch wir bereits morgen oder in den kommenden Tagen ein Besuchsverbot verhängen.“

Christina Fuhrmann ist zuständig für Unternehmenskommunikation und Marketing in der Helios Klinik St. Elisabeth in Oberhausen.
Christina Fuhrmann ist zuständig für Unternehmenskommunikation und Marketing in der Helios Klinik St. Elisabeth in Oberhausen. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Auch in der Helios St. Elisabeth Klinik trifft sich täglich eine Corona-Task-Force. Noch ist dort ein Besucher pro Patient für den gesamten Klinikaufenthalt zu festen Zeiten (Mo.-Fr. 15-18 Uhr und Sa.-So. 11-14 Uhr) erlaubt. Aber auch hier sind bei weiter steigenden Fallzahlen bereits Einschränkungen geplant. „Wir werden jetzt verstärkt das Gespräch mit den anderen Krankenhäusern in Oberhausen suchen, um uns bei unserem Vorgehen enger abzustimmen – damit die Maßnahmen in unserer Stadt für alle Patienten und Angehörigen gleichermaßen nachvollziehbar sind und bleiben“, sagt Fuhrmann.