Oberhausen. Die zweite Corona-Welle könnte zu neuen Geldeinbußen für die städtischen Verkehrsbetriebe führen – zumal die Ticket-Abos leicht zu kündigen sind.
Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat bisher bei den Oberhausener Kunden der städtischen Verkehrsbetriebe Stoag noch nicht zu hektischen Reaktionen geführt. Die Stoag-Servicestellen melden noch keine vermehrten Anfragen von Stammgästen, ihre Abonnements für das Ticket2000 oder Ticket1000, Schokoticket, Bärenticket oder Firmenticket kündigen zu wollen. „Derzeit gibt es keine Auffälligkeiten, die Kunden verhalten sich so wie vor zwei Wochen“, sagt Stoag-Sprecherin Sabine Müller.
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Bei anhaltender Corona-Welle befürchten die Verkehrsunternehmen in vielen Großstädten allerdings erneut erhebliche finanzielle Einbußen. Denn aus Sorge, sich mit dem gefährlichen Coronavirus anzustecken, meiden immer noch recht viele Oberhausener Busse und Straßenbahnen: Der Einzelverkauf von Tickets oder der regelmäßige Verkauf von einzelnen Monatstickets ist nach Angaben der Stoag im Vergleich zum Vorjahr im September um die Hälfte zurückgegangen. Im Frühjahr 2020 betrug dieser Verlust sogar 70 Prozent. Das liegt auch daran, dass die Stoag in ihren Bussen den Einzelverkauf von Fahrkarten eingestellt hat – dies soll sich Ende Oktober aber durch den nachträglichen Einbau von Fahrerschutzwänden ändern. Betrachtet man nur die Monatstickets, so verkaufte die Stoag im September 20 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Stoag verliert 1200 Stammkunden
Aktuell zählt die Stoag noch 24.800 Abonnenten von Monatsticketinhabern – das sind 1200 Stammkunden weniger als im Oktober 2019; ein Verlust von knapp fünf Prozent. Abonnenten zeigen sich also treuer der Stoag gegenüber als die Gelegenheitsfahrer. Dabei mitgeholfen hat allerdings, dass Abonnenten, die ja verbilligte Monatstickets mindestens für ein Jahr kaufen, in der ersten Corona-Welle ihr Ticket für viele Wochen pausieren lassen konnten. Im April 2020 nutzten dies 560 Stoag-Abonnenten, im Mai 592 und im Juni 386. Dieses Angebot gibt es nach Darstellung der Stoag nun nicht mehr – und es würde bisher beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auch nicht daran gedacht, diese Aktion noch einmal neu aufleben zu lassen.
Allerdings können natürlich Stoag-Fahrgäste ihr Abo kündigen. Die Kündigungsmöglichkeit ist bei der Stoag dabei recht kulant. „Wir akzeptieren schriftliche Kündigungen von Abonnenten, wenn diese mindestens fünf Werktage vor Monatsende bei uns eingegangen sind“, sagt Stoag-Sprecherin Sabine Müller. Wer weniger als ein Jahr Stammkunde sei, müsse in Corona-Zeiten auch nicht rückwirkend wie sonst den Differenzbetrag zum eigentlich teureren normalen Monatsticket zahlen.