Oberhausen. Das Nadelöhr zwischen Bottrop/Osterfeld und der Neuen Mitte, die Osterfelder Straße, soll erweitert werden. Die SPD kritisiert das Projekt.
Der Osterfelder SPD-Bezirksbürgermeister Thomas Krey wirft der Stadtspitze um Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) vor, die notwendigen Bauarbeiten für die neuen Gleise und die Erweiterung der Osterfelder Brücke nicht ausreichend kommuniziert zu haben.
„Wenn die SPD nicht in der Bezirksvertretung auf Informationen zum Bau bestanden hätte, wäre einmal mehr vor Beginn umfangreicher Arbeiten niemand informiert worden“, schätzt Krey die Lage ein. Die Kommunikation der Stadtverwaltung mit den Bürgern sei mangelhaft. „Vier Tage vor Baubeginn erscheint eine dürre Meldung auf dem Facebook-Auftritt der Stadt, vorher gibt’s eine Pressekonferenz für die Zeitung, das war’s dann auch schon. Das ist für ein Projekt dieser Größenordnung deutlich zu wenig“, findet Krey.
SPD: Bürgerbeteiligung ernst nehmen
Die Beteiligung von Bürgern an dem Projekt habe gefehlt. „Mit dem Hinweis, eine Verbesserung der Situation sei nur im Zuge der Brückenbauarbeiten der Bahn möglich, wurde eine Diskussion gar nicht erst geführt, von einer Beteiligung ganz zu schweigen.“
Der Sozialdemokrat hält es für fraglich, ob man die Unterführung unbedingt beidseitig mit breitem Bürgersteig und Radweg ausbauen müsse. Man hätte auch die Alternative für diejenigen Fußgänger und Radfahrer ertüchtigen können, die nicht direkt neben dem Autoverkehr durch die Unterführung laufen oder fahren wollen. „Diese Diskussion hätte man führen müssen, wenn man es mit der Bürgerbeteiligung ernst meint.“
Die Osterfelder Straße unterhalb der Eisenbahnbrücken ist seit Montag, 28. September 2020, für fünf Wochen gesperrt, damit die Bahn zur Vorbereitung der Gleiserneuerung und der Brückenerweiterung vier Hilfsbrücken errichten kann. Die Unterführung bleibt von der Bottroper Straße bis zur Cheruskerstraße dicht.
Das Mammutprojekt soll zwischen 2024 und 2026 abgeschlossen werden – die umfangreichen Vorbereitungen laufen. Der Bau kostet voraussichtlich 27,6 Millionen Euro. Nach vorläufiger Planung mit Blick auf Fördergelder läuft die Finanzierung durch Bahn (8,5 Millionen), Bund und Land (15,3 Millionen) und Stadt (3,8 Millionen).