Oberhausen. Stadt und Straßen NRW wollen den Knotenpunkt von A42, A516 und B223 in Oberhausen besser gestalten. Das Ziel: weniger Staus, weniger Unfälle.
Eine überraschende Nachricht aus dem Rathaus: Eine Fachbüro wird die Verkehrssituation an einem der größten Verkehrsknotenpunkte in Oberhausen analysieren und eine Machbarkeitsstudie erstellen, welche Verbesserungen möglich sind. Gemeint ist die Kreuzung von A42, A516 und B223. Das Land NRW trägt die Kosten dieser Studie. 2021 sollen Ergebnisse vorliegen. Das Ziel lautet: weniger Staus, weniger Unfälle.
Ein prominenter Gast gab am Dienstag der Unterzeichnung der entsprechenden Planungsvereinbarung zwischen der Stadt Oberhausen und dem Landesbetrieb Straßen NRW besonderes Gewicht: Auch NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) nahm daran teil und zeigte sich erfreut darüber, dass sich etwas tut mit Blick auf diesen neuralgischen Knotenpunkt, an dem es fortlaufend zu langen Rückstaus aus allen Fahrtrichtungen kommt und wo vergleichsweise zahlreiche Unfälle passieren: „Ich kenne diese Kreuzung seit vielen Jahren“, sagte der Minister im Rathaus. „Es ist gut, dass wir diese Planungsvereinbarung jetzt auf den Weg bringen.“
Erst im vorigen Jahr sorgte die Kreuzung wieder für jede Menge Schlagzeilen, als die Verkehrsführung geändert und eine Fahrspur auf der rechten Seite der Fahrbahn – aus Richtung Alt-Oberhausen kommend – verkürzt wurde: Seit Anfang September 2019 endet der rechte Fahrstreifen der B223 in Richtung Norden hinter der Lindnerstraße zwangsweise als Rechtsabbiegerstreifen auf die A42. Dahinter ist der Fahrstreifen nun mit einer Sperrfläche markiert. Erst nach diesem Bereich kann man vom mittleren Fahrstreifen nach Grafenbusch abfahren. Im gesamten neu markierten Abschnitt in Richtung Norden gilt: maximal 40 km/h.
Anfangs hielt sich kaum jemand an dieses Tempolimit, dann gab es verstärkte Kontrollen durch die mobile Blitzer-Station der Stadt und seitdem wird die Geschwindigkeitsbegrenzung offenbar besser beachtet – all das zeigt, wie kompliziert die Situation vor Ort ist. Schließlich soll auch dieses Tempolimit die Verkehrssicherheit erhöhen, weil sich hier viele Fahrzeugströme auf engstem Raum begegnen.
Neue Brücken, neue Tunnel – was hilft?
Welche Verbesserungen sind möglich? Würden neue Brückenbauwerke („Überflieger“) oder neue Tunnel („Unterflieger“) für bestimmte Verkehrsströme hilfreich sein, um die Lage zu entflechten? Was würde das kosten? Und: Ginge das – technisch gesehen – überhaupt angesichts der schwierigen Geländelage direkt an Kanal und Emscher? All das sind Fragen, mit denen sich das Fachbüro beschäftigen wird. Derzeit erfolgt die Ausschreibung; die Untersuchung soll schnellstmöglich starten.
Und noch ein Verkehrsproblem
Eines der vielen Verkehrsprobleme in diesem Bereich stellt auch die Brücke der Konrad-Adenauer-Allee über den Rhein-Herne-Kanal dar, denn sie bietet der Schifffahrt eigentlich eine etwas zu niedrige Durchfahrthöhe.
Immer wieder kam es in der Vergangenheit dazu, dass Binnenschiffe mit ihrem Aufbau vor die Brücke stießen.
„Im Grunde handelt es sich um ein Autobahnkreuz mit Ampeln oben auf der Brücke“, sagte Oberbürgermeister Daniel Schranz am Dienstag mit Blick auf den Knotenpunkt von A516, A42 und B223. Er erinnerte auch daran, wie lange dieser Bereich in Oberhausen schon in der Diskussion sei. Man habe ja einst sogar darüber nachgedacht, die Konrad-Adenauer-Allee in diesem Abschnitt in einen Tunnel zu legen. Bekanntlich ist bislang nichts daraus geworden, aber vielleicht prüft die nun auf den Weg gebrachte, umfassende Studie ja auch diese Variante.