Oberhausen. Der Oberhausener Bundestagsabgeordnete Roman Müller-Böhm (FDP) wirft der Bundesregierung leere Worte bei der Hilfe von Schaustellern vor.
Die drei großen Kirmesplätze in Düsseldorf (Rheinkirmes), Herne (Cranger Krimes) und Oberhausen-Sterkrade (Fronleichnamskirmes) blieben im Sommer in Nordrhein-Westfalen wegen der Corona-Pandemie leer. Der Oberhausener Bundestagsabgeordnete Roman Müller-Böhm (FDP) wirft der Bundesregierung nun vor, nicht genügend für das besonders gebeutelte Kirmes- und Marktgewerbe zu tun.
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Müller-Böhm: „Es ist beschämend zu sehen, dass die Versprechen der Koalitionspolitiker auf den zahlreichen Demonstrationen der Schausteller offensichtlich nur leere Worte waren. Da auch die Weihnachtsmarkt-Saison voraussichtlich nicht wie gewohnt stattfinden wird, haben die Schausteller mindestens ein Jahr lang keine Möglichkeit gehabt, ihrer Erwerbstätigkeit nachzugehen.“
Ministerium verweist auf Corona-Soforthilfe
Müller-Böhm hatte eine Anfrage an das Bundeswirtschaftsministerium gerichtet. Das Ministerium verwies in seiner Antwort auf die Corona-Soforthilfen für Kleinunternehmen und Solo-Selbstständige, die bis Ende Mai auch von Schaustellern und Marktkaufleuten beantragt werden konnte. Zudem habe es von Juli bis August eine Überbrückungshilfe gegeben.
Den Kirmesbeschickern stünden zudem offen: Das KfW-Sonderprogramm, der KfW-Schnellkredit, der Zugang zum Kurzarbeitergeld und zur Grundsicherung, die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht sowie steuerliche Erleichterungen.
Für das Traditionsgewerbe seien aber mehr Hilfen nötig, hält Müller-Böhm dagegen.
Auch Stadtfeste – wie in Osterfeld – fielen aus
Neben den großen Kirmesplätzen fehlen den Schaustellern auch die kleineren Aufträge. Stadtfeste, wie die Veranstaltung in Osterfeld, fielen aus. Hiesige Schausteller überbrückten die Zeit bislang mit festen Solo-Standplätzen in Innenstädten, wie beim Schmalhaus Eiswagen vor dem Technischen Rathaus in Sterkrade. Die Umsätze aus den Kirmes-Gastspielen konnten damit aber nicht erreicht werden.