Oberhausen. Ein lange angestrebtes Projekt geht auf die Zielgerade. Der insgesamt neun Kilometer lange Rundweg verbindet Grünflächen und Erholungsorte.
Oberhausen bekommt eine Stadtrundlauf-Strecke. Dies ist ein Vorhaben, das die Bezeichnung Parkstadt für Oberhausen alle Ehre macht, da es Grünflächen miteinander verbindet und einen enormen Freizeitwert besitzt. Nicht nur Jogger, sondern auch Walker, Radfahrer und Spaziergänger und auch Rollstuhlfahrer sollen profitieren, denn der Weg wird barrierefrei.
Der Clou: Der gesamte Parcours erhält eine Beleuchtung, so dass er auch während der dunklen Wintertage sicher genutzt werden kann. Einmal fertiggestellt, wird die Strecke in der Liga der beliebtesten Laufstrecken der Region mitspielen.
„Hier wird es möglich sein, Oberhausen in der Dunkelheit mit anderen Augen sehen“, sagt Stadtsportbund-Chef Manfred Gregorius. Er nennt die CDU als treibende politische Kraft des Projekts, das einen lang ersehnten Wunsch vieler Sportler erfüllen werde. „Es muss auch mal jemand da sein, der so etwas zementiert.“
„Wir stehen kurz vorm Finale“
Wie weit ist das Projekt, welche Hürden sind noch zu nehmen und wie teuer wird’s und wer bezahlt’s? Fragen, die ein kleiner Rundgang auf der Strecke beantwortet, zu dem die CDU Interessierte eingeladen hatte. Trotz großer Hitze nahm eine Gruppe von 20 Leuten teil, darunter auch Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) und Bürgermeister Klaus-Dieter Broß, Vorsitzender im Sportausschuss. Als Tourenführer fungierte Werner Nakot, Sprecher der CDU in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen, der die Teilnehmer mit Wasserflaschen als „Pflichtproviant“ ausrüstete.
Treffpunkt war am Schloss im Kaisergarten. Auf dem Weg von der Idee 2017 über viele Diskussionen im Sportausschuss bis hin zur konkreten Planung sei man nun auf die Zielgerade gelangt, ist Gregorius überzeugt. „Wir stehen kurz vorm Finale. Die Strecke wird neun Kilometer lang und soll am Kanal entlang zur Marina, zum Stadion und zum Haus Ripshorst, durch den Grafenbusch und den Kaisergarten führen.
Verschiedene Varianten
Realisiert werden kann das als großer Rundlauf und, den Kanalbrücken sei Dank, auch in kleineren Streckenabschnitten, zum Beispiel einer sechs Kilometer langen Variante. Auch kürzere Laufstrecken werden möglich. Es wird viele Einstiegsstationen geben. Die Pläne sind erstellt, die Kosten für Beleuchtung und Beseitigung von Barrieren wie beispielsweise Engpässen oder Treppenstufen betragen etwa 2,5 Millionen Euro. Darin enthalten sind 1,6 Millionen Euro für die sechs Kilometer lange Teilstrecke. Genutzt werden sollen Fördertöpfe von Bund und Land, außerdem hofft man auch Beteiligung der Emschergenossenschaft, um die Belastung des städtischen Haushalts möglichst gering zu halten.
Pluspunkt fürs Stadt-Image
Gedacht ist zudem an Sponsoring. „Die Laufstrecke ist in mehrfacher Hinsicht interessant“, sagt Oberbügermeister Schranz. Sie fehle als Angebot für Sportler, beziehe den Emscher-Umbau ein und stärke durch die Verbindung verschiedener Grünzonen das Park-Image der Stadt. Kilometer-Angaben auf der Strecke sollen den Nutzern zur Orientierung dienen.
Vorbild Duisburg: Laufroute an der Regattabahn
Dass das Projekt ein Erfolg für alle wird, die sich in ihrer Freizeit gern bewegen, beweist ein Blick auf die beleuchtete Laufstrecke rund um die Regattabahn im benachbarten Duisburg.
Sie wird abends und in den frühen Morgenstunden auch in der dunklen Jahreszeit rege von Läufern, Walkern und Spaziergängern genutzt. Auch das Sponsoring hat hier funktioniert. Namen von Firmen und anderen Geldgebern, die eine Laterne spendeten, sind auf kleinen Schildchen an den Leuchten vermerkt.
„Egal wo man einsteigt, man muss nie den gleichen Weg hin und zurück nehmen und jeder kann die Strecke dem eigenen Leistungsvermögen anpassen“, findet Michael Langenbusch, Mitglied der Jungen Union, vorteilhaft. Die Teilnehmer der Tour bekamen Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, dass sich ein Spaziergang auf der künftig beleuchteten Strecke im Hellen bereits jetzt lohnt.
Sie erfuhren aber auch, dass noch einige Anstrengungen erforderlich sind. So ist der Weg an vielen Stellen zu schmal und muss verbreitert werden und um etwa an der „blauen Brücke“ zum Kanal zu gelangen, sind sehr viele Treppenstufen zu überwinden. Hier muss ein neuer, sachte absteigender Weg durch die Böschung angelegt werden.
Die nötigen Aus- und Umbauten der Wegstrecke sollen so erfolgen, dass kein Baum geopfert werden muss. Für einige „Engpässe“, betonte Werner Nakot, gebe es verschiedene Erweiterungsvorschläge. Fazit: Die Grobplanung steht, die für die Durchführung nötige Feinabstimmung muss noch erfolgen. Aber: Die Zuversicht der Initiatoren ist enorm. Broß: „Ein lange währender Prozess steht kurz vor dem Abschluss.“