Oberhausen. „Abenteuerlich“ findet die CDU die Forderung der SPD nach einer fünften Gesamtschule. Denn Oberhausen habe dann zu viele Plätze in der Oberstufe.

Auf die Forderung der SPD nach einer fünften Gesamtschule für Oberhausen reagiert die örtliche CDU. Die Christdemokraten wiederholen ihrerseits die Forderung nach einer neuen Realschule. Mit dieser Idee hat sich die CDU in der Vergangenheit schon mehrfach positioniert, seit die Diskussion um eine neue Schule für die Sekundarstufe I entbrannt ist.

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Nach den Vorstellungen der Kommunalpolitiker soll diese Realschule ein besonderes Profil haben und „gerade die Schülerinnen und Schüler ansprechen, deren Ziel es ist, nach ihrer Schullaufbahn eine Ausbildung, zum Beispiel im handwerklichen, hauswirtschaftlichen oder pflegerischen Beruf zu beginnen.“ Die Unterstützung beim Übergang in eine solche Ausbildung, beispielsweise durch Praktika, besondere Trainings oder eine intensive Begleitung, würde für viele Schülerinnen und Schüler eine zusätzliche, wichtige Perspektive darstellen.

Fokus auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz

„Eine neue Realschule mit einem entsprechenden Profil, das sich z.B. auf den Übergang Schule/Beruf und dabei auf die Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz fokussiert und entsprechende Kooperationen mit Unternehmen aufbaut und pflegt, stellt eine sinnvolle Ergänzung in der Oberhausener Schullandschaft dar. Für Eltern und Schüler wäre das sicherlich eine echte Alternative“, so die schulpolitische Sprecherin und Bildungsexpertin der CDU-Fraktion, Gundula Hausmann-Peters.

Auch in Oberhausen werden die Schülerzahlen in den nächsten Jahren voraussichtlich ansteigen. Darauf mit der Forderung nach einer neuen Gesamtschule zu reagieren, hält die CDU allerdings für „abenteuerlich“. Betrachte man den Bedarf, würde deutlich, dass er eindeutig in der Sekundarstufe I entsteht. Für die Sekundarstufe II, das heißt die Oberstufe, hielten die Oberhausener Gymnasien, Gesamtschulen und der relativ neu eingerichtete Bildungsgang „Berufliches Gymnasium“ an einigen Berufskollegs mehr als genug Plätze bereit. „Wir benötigen keine weitere Oberstufe in Oberhausen“, hält Hausmann-Peters fest.

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Ebenso ausreichend seien grundsätzlich die vorhandenen Züge an den bestehenden Gesamtschulen. Das ließe sich ganz pragmatisch an den Anmeldezahlen ablesen. So würden an der Gesamtschule Osterfeld in der Regel von den vorgesehenen acht Zügen maximal sechs genutzt. Allerdings gibt es den erklärten politischen Willen in Oberhausen, die GSO künftig auf sechs Züge zu reduzieren, um dieses sehr große Schulsystem, das heute pädagogisch als nicht mehr zeitgemäß betrachtet wird, kleiner zu setzen.