Oberhausen. Weil sich ein Anwohner über die Baustelle an der Hessenstraße beschwert hat, verzögern sich die dortigen Bauarbeiten und der Lkw-Verkehr hält an.
Von den Anwohnern der Bayernstraße in Sterkrade gab es Ende Juni heftige Kritik am Baustellenverkehr der Emschergenossenschaft. Ein unterspültes Loch in der Fahrbahn rief die Bürger zum Protest auf die Straße. Das Loch ist zwar längst verschlossen. Aber aus der angekündigten Verringerung des Lkw-Verkehrs war bis Ende vergangener Woche nichts geworden.
Die Stadtverwaltung hatte damals in Absprache mit der Emschergenossenschaft erklärt, schon ab Anfang Juli halbiere sich der Schwerlastverkehr. Ab Mitte Juli sollte er dann aufhören. Die Redaktion hielt Rücksprache mit einem der Sprecher der Anwohner: „Subjektiv können wir nur sagen, dass der Lkw-Verkehr nicht wirklich nachgelassen hat.“
Behörde schränkt Baustellenbetrieb ein
Die Baustellen-Lkw transportieren Bodenaushub von einer Baustelle an der Hessenstraße nicht auf kürzestem Weg zu einer Deponie am Ende der Bayernstraße, sondern fahren damit etwa einen Kilometer Umweg. Dadurch befahren sie die Bayernstraße in beiden Richtungen und in voller Länge.
Die Emschergenossenschaft hat eine Erklärung dafür, weshalb aus der erringerung der Anzahl der Fahrten bislang nichts geworden ist. „Aufgrund einer Anwohnerbeschwerde haben wir von der Bezirksregierung eine zeitliche Baubeschränkung zur Lärmreduzierung auferlegt bekommen“, berichtete Pressesprecher Ilias Abawi auf Nachfrage. Dadurch hätten sich die Arbeiten leider verzögert. Nach Aussage der Baufirma würden die Bohrpfahlarbeiten an der Hessenstraße aber in dieser Woche fertig. Dann werde der Verkehr abnehmen, in abgeschwächter Form aber noch bis 2021 anhalten.
Kanal war nicht defekt
Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) haben nach eigenen Angaben bereits in der zweiten Juli-Woche das Loch geschlossen und den Untergrund der Fahrbahn instandgesetzt. Danach hat sich der Verdacht nicht bestätigt, dass die Unterspülung der Fahrbahndecke mit dem Baustellenverkehr in Verbindung steht. Der Grund für das Loch sei nicht bekannt, gibt WBO-Sprecher Jan Küppers an. Auf jeden Fall sei der Unterbau defekt gewesen. Die Unterspülung könne aber auch durch Wurzeln oder Kleintiere verursacht worden sein. Es könne sein, dass er für die Lkw nicht ausgelegt sei.
Beschädigungen am Kanal seien jedenfalls nicht festgestellt worden. Der Unterbau sei wieder aufgebaut und das Loch fachgerecht verschlossen worden.