Oberhausen. Die Straße Unterbruch in Oberhausen-Borbeck wird für rund ein Jahr zur Sackgasse, weil’s technisch nicht anders geht. Die Borbecker ärgern sich.
Am 9. Juli berichtete unsere Zeitung über eine Baustelle in Oberhausen-Borbeck, die viele Menschen im Stadtteil den Kopf schütteln lässt, weil hier eine Straße unter einer Bahnbrücke nur vorübergehend tiefergelegt wird – das Ganze geschieht im Interesse und in Regie der Nachbarstadt Essen, die auf diese Weise das überwiegend von Gewerbe geprägte Gebiet entlang der Ripshorster Straße in Essen-Dellwig auch für größere Lkw und Einsatzfahrzeuge erreichbar hält. Für Borbeck bedeutet das voraussichtlich mehr Verkehr.
Doch jetzt kommt es für die Borbecker noch dicker: Wie sich auf Nachfrage unserer Zeitung herausstellt, bleibt die Straße Unterbruch auf Borbecker Gebiet für die Dauer der Tieferlegung abgebunden und wird zur Sackgasse, da sie nicht an das tiefer liegende Niveau der neuen Straßenführung im Bereich der Bahnbrücke angepasst werden kann. Dass dies so vorgesehen ist, bestätigte nun Dirk Pomplun, Sprecher der federführenden Stadtwerke Essen.
Renate Glombitza, Vorsitzende des Bürgervereins Oberhausen-Borbeck, reagiert entrüstet auf diese neueste Entwicklung in Sachen Brückenbaustelle Ripshorster Straße: „Die Borbecker stellen mit Verwunderung fest, dass der Unterbruch einfach von der Stadt Essen zur Sackgasse erklärt wird“, formuliert die Ur-Borbeckerin, die mit ihrem Vereinsteam seit vielen Jahren engagiert für die Stadtteil-Interessen eintritt. „Außerdem sind wir über die geplante einspurige Verkehrsführung unter der Bahnbrücke Ripshorster Straße erstaunt und fragen uns, wie man den Bewohnern des angrenzenden Altenheims und den Kindern des städtischen Kindergartens Lärm und Abgase der wartenden Lkw an der Baustellenampel schön reden will.“
Ja, denn auch das gehört zu den Planungen: „Die Wegeführung durch die Unterführung wird wie folgt aussehen“, erläutert Dirk Pomplun. „Man kann von Essen und auch von Oberhausen über die Ripshorster Straße die Unterführung benutzen. Für den ,Begegnungsverkehr’ unter der Unterführung wird noch eine entsprechende Beschilderung abgestimmt. Die Unterführung kann nur einspurig befahren werden, da die Fahrbahn unter der Brücke nicht breit genug ist. Die Fußgänger können weiterhin beidseitig laufen.“
Rückstaus befürchtet
Und so befürchtet die Vorsitzende des Bürgervereins Oberhausen-Borbeck wohl nicht ganz grundlos, dass es hier zu längeren Rückstaus auch auf der Borbecker Seite kommen wird – und das genau im sensiblen Bereich am Seniorenpark und am städtischen Kindergarten.
Ein Jahr etwa soll die Tieferlegung der Straße andauern. So lautet die Auskunft aus Essen. Dann soll wieder alles zurückgebaut und in den vorherigen Zustand zurückversetzt werden. Die Borbecker dringen darauf, dass dieses Rückbau-Versprechen wirklich eingehalten wird, zumal sie mit weiteren Bauarbeiten mitten im Stadtteil zu rechnen haben. Die Stadtteil-Bewohner hätten sich auf jeden Fall eine bessere Vorab-Information über die Auswirkungen der Brückenbaustelle für Borbeck gewünscht.
Mit dem Helikopter nach Borbeck?
„Außerdem sind wir gespannt, wie der Ausbau der Einbleckstraße im nächsten Jahr erfolgen soll“, formuliert Renate Glombitza mit Blick auf die dann abgebundene Straße Unterbruch und die geplante einspurige Verkehrsführung unter der Bahnbrücke. Die Borbeckerin fragt: „Kann der Komplex Haus Buschkämpen dann nur noch per Helikopter erreicht werden?“