Oberhausen. Mit Marie Curie und Edison starten in den Kinos zwei Biopics ganz unterschiedlicher Prägung. Sogar „Alfons Zitterbacke“ passt zu den Forschern.
Als Wissenschaftler noch im Licht von Gaslaternen forschen und sich ihre Biografien wie Abenteuerromane lesen, im 19. und frühen 20. Jahrhundert also, entstand nicht nur unsere heutige hochtechnisierte Zivilisation – sondern auch feinster Filmstoff. Mit gleich zwei aufwendigen Biopics in dieser Woche beweist die Lichtburg, dass Kino auch bilden kann – und zugleich spannend unterhalten.
Marjane Satrapi kennen Verehrer der grafischen Künste für ihre mehrbändige Graphic Novel „Persepolis“. Als Filmemacherin porträtiert sie nun mit „Marie Curie – Elemente eines Lebens“ einerseits ein echtes Leben. Andererseits übersetzt sie eine experimentelle Graphic Novel in bewegte Bilder.
„Radium ist ein merkwürdiges Element. Es verhält sich nicht so, wie man es erwartet“, sagt Marie Curie (1867 bis 1934) zu ihren Studenten. Diese Frau lebt für die Wissenschaft und sieht sich zahlreichen Widerständen gegenüber, ohne jemals aufzugeben. Als Marie (Rosamund Pike) und Pierre (Sam Riley) sich kennen lernen, hat sie gerade ihr Labor verloren. Weil sie eine Frau ist, oder noch mehr, weil sie unangepasst ist und unangenehm sein kann.
Daniel Düsentrieb und Dagobert Duck in Personalunion
In Pierre findet sie einen Mann, der genau das an ihr schätzt. Er lädt sie ein, in seinem Labor zu arbeiten. Schon bald wird daraus eine professionelle, dann auch private Partnerschaft, während beide daran arbeiten, die Existenz eines neuen Elements zu beweisen. Sie entdecken die Radioaktivität und verändern damit die Welt. In der Lichtburg täglich um 17 und 19 Uhr.
Beinharte Konkurrenz statt Partnerschaft: Darum geht’s im zweiten Forscher-Film mit dem etwas dusseligen deutschen Titel „Edison – ein Leben voller Licht“. Zwar geht’s schon auch um Helligkeit und Erleuchtung, wie sie mit dem Erfinder der Glühbirne assoziiert werden. Die Schattenseite dieser Erfolgsstory eines, wenn man so will, Daniel Düsentrieb und Dagobert Duck in Personalunion ist jener verbissene Konkurrenzkampf, den Thomas Alva Edison (Benedict Cumberbatch) Ende des 19. Jahrhunderts gegen den Unternehmer George Westinghouse (Michael Shannon) führt.
Edison will die Elektrifizierung Amerikas mit Gleichstrom durchsetzen und um jeden Preis verhindern, dass Wechselstrom, auf den Westinghouse setzt, als effizientere Wahl das Rennen macht. Der Originaltitel „The Current War“ („Der Stromkrieg“) fasst also viel treffender den zentralen Konflikt dieses von Alfonso Gomez-Rejon inszenierten Historiendramas zusammen. In der Lichtburg täglich um 19.30 Uhr.
Zitterbacke beweist, was er drauf hat
Last, not least, präsentiert sogar das Kinderprogramm in dieser Woche einen genialen Erfinder – nämlich Alfons Zitterbacke in „Das Chaos ist zurück“. Ein Fluggeräte-Wettbewerb, den Alfons’ Schule veranstaltet, scheint genau das Richtige für den künftigen Astronauten zu sein. Der Plan für seine Super-Rakete ist schnell gezeichnet. Mit seinem besten Freund Benni und der neuen Klassenkameradin Emilia klappt auch der Zusammenbau ganz fix. Jetzt kann Alfons Zitterbacke beweisen, was er drauf hat. In der Lichtburg als Ferien-Special am 24. Juli um 10.30 Uhr.