Oberhausen. Nach 64 Jahren schließt die Fleischerei Evers in Oberhausen. Einen Nachfolger für das Ladenlokal an der Helmholtzstraße gibt es bislang nicht.
Nach 64 Jahren schließt eine der noch wenigen inhabergeführten Fleischereien in Oberhausen. Wenn Christa und Detlef Rosendal am Samstag die Türen ihrer Fleischerei Evers schließen, ist Schluss an der Helmholtzstraße 25. Einen Nachfolger gibt es bislang nicht, das Ladenlokal in dem markanten gelben Eckhaus bleibt vorerst leer.
„Irgendwann musste es ja sein“, sagt Inhaber Detlef Rosendal auf Nachfrage. In wenigen Tagen feiert der Oberhausener seinen 64. Geburtstag, der anstehende Ruhestand kommt also nicht plötzlich. Dennoch dürfte die Entscheidung nicht leichtfertig gefallen sein. Denn am Samstag endet eine jahrzehntelange Familiengeschichte. Sein Schwiegervater Paul Evers hatte die Fleischerei 1956 gegründet.
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Auch für die Mitarbeiter ist das Aus des Familienbetriebes ein tiefer Einschnitt. Die meisten arbeiten seit vielen Jahren bei Evers hinter der Theke und müssen sich nun neue Arbeitgeber suchen. Ein Teil sei bereits „versorgt“, sagt Detlef Rosendal. Seine Entscheidung, die Fleischerei aufzugeben, sei Ende des vergangenen Jahres gefallen, sein Team habe von Anfang an bescheid gewusst.
Noch fühlt es sich nicht wie Abschied an
Bedanken möchte sich der 63-Jährige auch bei den Kunden, darunter die vielen Stammkunden, die sich bei ihm mit Wurst und Fleisch eingedeckt haben, aber auch den täglich wechselnden Mittagstisch genutzt haben. Eine „Abschiedsfeier“ wird es aber nicht geben, die Evers-Geschichte endet „,mit einem ganz normalen Verkaufstag“ am Samstag, sagt Rosendal.
Noch fühlt es sich nicht wie ein Abschied für immer an, sagt er. Denn eine lange Sommerpause gab es immer schon in seinem Betrieb. „Es ist wie vor dem Urlaub.“ Doch wie es in einigen Wochen oder Monaten sein wird, „kann ich mir jetzt noch gar nicht vorstellen“. Die Erkenntnis, dass ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat, werde wohl irgendwann kommen.