Oberhausen. Um die Corona-Krise zu meistern, startet Gastronom Tobias Fleckner in Oberhausen eigene Sommerfestspiele – und verbindet Unterhaltung und Genuss.

Das tägliche Brot in der Bernarduskapelle wird um einige Facetten reicher. Seit Jahren ist Tobias Fleckner mit seiner Veranstaltungsgastronomie „Fleckners Finest Food“ ein Segen für das geteilte Gebäude an der Dorstener Straße in Oberhausen. Vorne Veranstaltungsraum, hinten Gotteshaus. Da wundert es eigentlich nicht, dass der rührige Koch seine eigenen Sommerfestspiele aus der Taufe hebt.

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Eigentlich wollten sie dem Himmel nah sein. Und auf dem Vorplatz der Kapelle bei frischer Luft vier Stunden lang Genüsse und Unterhaltung zusammenführen. Aber nun pfeift der Wind. Und den Wolken ist am Samstagabend auch nicht zu trauen. „Wir haben uns kurzfristig umentschieden. Aber zum Glück gibt es in der Kapelle ja eine gleichwertige Kulisse“, sagt Fleckner und zuckt mit den Schultern.

Musik und Wein – ein klangvolles Doppel

Essen, Trinken, Lauschen – Tobias Fleckner startet seine Sommerfestspiele in und vor der Bernarduskapelle.
Essen, Trinken, Lauschen – Tobias Fleckner startet seine Sommerfestspiele in und vor der Bernarduskapelle. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Das Plateau vor dem Eingang wirkt wie eine Terrasse. „Ein bisschen netter Sonnenuntergang, ein bisschen Ruhrpott“, so hatte sich Fleckner das alles eigentlich vorgestellt. Nun spielt drinnen ordentlich die Musik. Der Titel lässt aufhorchen. „Sax und Wine“ nennen die Initiatoren ihre Premiere.

Der Plural ist bewusst gewählt, da Fleckner von Marcel Habendorf unterstützt wird. Als Weinkenner kredenzt dieser passende Tropfen. Und nennt sich Genussmanager. Passt also.

Beim Sax. Nun, geht es natürlich um Musik. Den Saxophonist Andreas Goertz kennt Fleckner von anderen Feierlichkeiten in seinem Haus. Und so spielt der Musiker zwischendurch Live-Sets mit seinem glänzenden Instrument. Und sorgt als Discjockey für eine dezente Untermalung.

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Der Abend hat einen Hauch von Panem und Circenses. Natürlich nach den nötigen Corona-Regeln. Die sind dem Gastgeber wichtig. Die Tische stehen weit auseinander. Normalerweise dürfe er diese enger stellen. Aber Fleckner setzt auf entspannte Atmosphäre.

Kein Schicki-Micki, aber doch mit Stil

Ein Hauch von Panem und Circenses. Saxophonist Andreas Goertz sorgte bei „Sax and Wine“ für den guten Ton.
Ein Hauch von Panem und Circenses. Saxophonist Andreas Goertz sorgte bei „Sax and Wine“ für den guten Ton. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Für Circenses ist Weinkenner Habendorf, zugleich erfahrener Karnevalist, sicher kein überraschender Ansprechpartner. An humorvollen Anekdoten mangelt es nicht. Die Besucher lauschen an runden Tischen, die mit Kerzenständern dekoriert sind. Der Abend soll zwanglos sein.

Kein Schicki-Micki, aber doch mit Stil. Getränke und Speisen haben die beiden Macher vorher abgestimmt. Zum Lammsteak gibt es den Rotwein. Zum kräftigen Schokoladenmuffin einen korrespondierenden Dessertwein. Ausprobieren? Möglich.

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Außerdem: Zwiebel-Chutney-Kompott, Wildschwein-Salami, gebackene Paprika, warmer Ziegenkäse mit Tannenhonig und zum Abschluss einen Ricotta-Madarinen-Lolli als Eis. Fünf Mal wechseln kleine Portionen, bei denen man Experimentierlaune spürt.

Sommerfestspiele helfen zur Corona-Krise

Sommerfestspiele mit weiteren Terminen

Die Sommerfestspiele an der Bernarduskapelle gehen weiter. Am Samstag, 18. Juli, heißt es „Magic Dinner“ mit Mentalist Tom Duval. In den nächsten Tagen gehen die Klostermusikschule mit „World of Musical“ (Samstag, 25. Juli) und die Wiederholung von „Sax and Wine“ (Samstag, 1. August) in den Vorverkauf.

Die Eintrittskarten kosten 60 Euro plus Gebühren pro Person und Veranstaltung. Darin sind das Essen, sechs Getränke und das Unterhaltungsprogramm enthalten. An der Dorstener Straße 188 in Oberhausen dauert der Abend von 18 bis 22 Uhr. Weitere Infos: www. fleckners-finest-food.de.

Bei aller Laune haben Fleckners Sommerfestspiele aber auch einen ernsten Hintergrund. Die Corona-Krise hat die kleine Event-Kapelle hart getroffen. Hochzeiten und private Feiern fallen reihenweise aus. Die Veranstaltungsreihe soll im Sommer drei „notleidende“ Berufsgruppen zusammenführen: Gastronomen, Getränkezulieferer und Künstler.

Beim nächsten Termin, am Samstag, 18. Juli, geht es um Zauberei. Beim „Magic Dinner“ mit drei Gängen wird der Mentalist Tom Duval erwartet. Dann soll auch Petrus eingeladen werden – und eine schöne Kulisse auf der Terrasse möglich sein.