Oberhausen. Die kompakte Schau zu „Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ im Schloss Oberhausen stammt aus Washingtons Holocaust Memorial Museum.
Die Ausstellung „Einige waren Nachbarn“ um Mitläufer während der NS-Diktatur stammt aus Washingtons berühmtem Holocaust Memorial Museum. Sie bleibt jetzt einige Wochen länger in der Gedenkhalle Schloss Oberhausen zu sehen – verlängert bis zum 23. August.
Die Wanderausstellung nimmt das Mitläufertum unter der Tyrannei in einen europaweiten Blick. Die Münsteraner Gedenkstätte Villa ten Hompel vermittelte die deutschsprachige Version dieser Ausstellung aus dem mit enormen Ressourcen arbeitenden Museum in Washington, das alljährlich auch an kleinere Häuser entleiht. Trotz der kompakten Form mit 20 Bild- und Text-Tafeln argumentiert „Einige waren Nachbarn“ nicht zuletzt dank des amerikanischen Sinnes für Didaktik überaus schlüssig und nachdrücklich.
Bilder und Zeitzeugen-Zitate sprechen für sich
Am Anfang der mit teils überraschenden und noch nicht oft gezeigten Foto-Reproduktionen aufwartenden Schau stehen Bilder mit Gaffern: SA-Männer haben einer jungen Frau ein beleidigendes Schild umgehängt. „Ohne die Schaulustigen“, sagt Clemens Heinrichs, der Leiter der Gedenkhalle, „würde die Demütigung nicht funktionieren“. Bei weiteren Aufnahmen lenken die Ausstellungsmacher den Blick, indem sie etwa zustimmend grinsende Gesichter in der Menge rot einkreisen.
Die Ausstellung heißt im Untertitel „Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ – und zeigt von der Auflehnung gegen die Tyrannei einige Beispiele. Die mit Bedacht ausgewählten Bilder und pointierten Texte mit vielen Zeitzeugen-Zitaten sprechen für sich – und der Eintritt in die Gedenkhalle ist frei.