Oberhausen. An den Wochenenden startet das Gdanska in Oberhausen wieder Freiluft-Konzerte mit Publikum. Es gibt eine neue Terrasse und strenge Regeln.
Die Zeit der stummen Instrumente möchte die deutsch-polnische Kulturgaststätte Gdanska am Wochenende beenden: Gemeinsam mit den Musik-Reihen „Indie Radar Ruhr“, Gitarrissimo und Jazz-Karussell soll der Gdanska-Biergarten freitags und samstags regelmäßig bespielt werden – in den Ausnahmefällen auch an den Donnerstagen.
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Die Stadt Oberhausen hat das Konzept zur Corona-Lage kurzfristig abgesegnet, so dass die Macher sofort starten können. „Endlich Sommer“ nennt das kreative Kollektiv die Rückkehr in den musizierenden Betrieb. Schon am Samstag, 20. Juni, dürften Freunde besonderer Klänge hellhörig werden. Jürgen Sarkiss und Peter Engelhardt stehen nicht nur für Gesang und Schauspiel, sondern auch für experimentierfreudige Klangakrobatik.
Konzert-Besucher müssen im Biergarten sitzen
Zwei Gitarren und zwei Stimmen dürften beim Open-Air-Konzert auf offene Ohren stoßen. „In ihrem aktuellen Programm Mojo Work widmen sie sich dem alten Blues und ihren Nachfahren“, freuen sich die Veranstalter auf die Live-Musik. Schon im großen Haus im Theater musizierten das Duo – sie starten am Samstag um 19.30 Uhr.
Doch wie klappt die Beschallung in besonderen Zeiten? Wie sind Abstände geregelt und können Auflagen eingehalten? Dazu hat das Gdanska seine Terrasse umfunktioniert. Diese befindet sich neben dem rechten Seiteneingang. Dort haben die Kreativen die Tische und Stühle zur Seite geräumt.
Wichtigste Bedingung für die großen Konzert-Gefühle: Stehplätze wird es momentan keine geben. Nur wer im Biergarten einen Sitzplatz gefunden hat, der darf den Klängen auch lauschen.
100 Sitzplätze gibt es nach Darstellung der Kulturkneipe im Außenbereich bei den Konzerten. Wer dort Platz nimmt, registriert sich mit Namen und Kontakt wie ein normaler Restaurantkunde. Wer sicher dabei sein möchte, dem wird dringend geraten, sich vorher einen Tisch zu reservieren.
Bühne mit Abstand – Bands spielen unplugged
Maximilian Janetzki von der Musikreihe „Indie Radar Ruhr“ hat bereits kurz nach der Starterlaubnis positive Signale von den Musik-Liebhabern erhalten. „Die ersten Tische sind schon reserviert worden. Die Leute freuen sich, dass sie endlich wieder Konzertmusik hören können.“
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Spielregeln müssen freilich befolgt werden – und diese fallen auch strenger aus. So sind Hüpfeinlagen vor dem Bühnenrand natürlich nicht möglich. Die Besucher müssen im Biergarten auf ihren Plätzen bleiben. Die Außengastronomie wurde bereits nach Corona-Maßgaben aufgestellt. Auch die Bühne besitzt die nötige Distanz zum Publikum. Mehr als drei Meter, wie Janetzki vorrechnet.
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Auch die Konzert-Spielzeit ist beschränkt. Um 21.30 Uhr ist auf der Bühne spätestens Schluss. Darum starten die Konzerte auch in der Regel um 19.30 Uhr. Größere Ton-Verstärker soll es nicht geben. Die Auftritte sollen als Unplugged-Variante, also hauptsächlich akustisch, die Besucher überzeugen. Der Eintritt zum stetig wechselnden Programm ist frei. Ein „Schiffchen“ wird aber für freiwillige Spenden herumgereicht.
In der Nacht von Montag auf Dienstag (22. und 23. Juni) beteiligt sich das Gdanska übrigens auch an der Aktion „Night of Light“, die auf die Notlage der Veranstaltungsbranche hinweist. Die Siegessäule auf dem Altmarkt, die Herz-Jesu-Kirche und das Gdanska selbst werden zwischen 22 und 2 Uhr in roter Farbe angestrahlt. Auch die Luise-Albertz-Halle macht mit.