Oberhausen. In der SWR-Show „Spätschicht“ spricht Kabarettistin Gerburg Jahnke über die schwierige Lage der Kleinkunst – und zieht Vergleiche zur Lufthansa.
Eigentlich wäre es eine heitere Schalte aus dem Ruhrgebiet. Doch diesmal meldet sich Kabarettistin Gerburg Jahnke aus dem Krisengebiet. Und damit ist die Kleinkunst gemeint. In der TV-Show „Spätschicht“ im Südwestrundfunk (SWR) berichtete die Oberhausenerin am Wochenende mit bitter-süßen Worten aus dem heimischen Ebertbad.
„Ich bin hier im Museum“, sagt sie im leeren Saal. „Das war mal ein richtiges Theater – vor Corona-Zeiten.“ Einzelne Tische stehen mit großem Abstand auseinander, Flatterband umwickelt sie. Jahnke erzählt von 400 eng zusammensitzenden, lachenden Menschen – ihre feuchten Augen sind wohl kaum gespielt.
Social Distancing in der Partnerschaft
Zwei Haushalte an einem Tisch, zehn Haushalte an einem Tisch, zehn Menschen ohne Tisch? Sie sinniert über die komplizierte Metamorphose im Corona-Sicherheitsmodus. Und den dagegen engen Sitzabständen in Flugzeugkabinen. „Dem Lufthansi ist das egal!“
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„Ich habe da diesen Mann“, sagt die Dauerverlobte von RWO-Präsident Hajo Sommers schließlich. „Der ist schon seit Jahren in Gartenhaltung. Der kommt im März raus und wenn ich ganz viel Glück habe, dann ist der erste Bodenfrost im November.“ Quasi Social Distancing in der Partnerschaft. Doch nun sei alles anders. „Das war doch nie geplant, dass der so da ist.“
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Damit wendet sie sich auch an den obersten Corona-Beauftragten in Nordrhein-Westfalen, Ministerpräsident Armin Laschet. „Das würde ich Herrn Laschet auch mal sagen: Gartenhaltung ist gut für die Frau und gut für so ´ne Krise!“ Aber was wären wir dann mit dem Garten, zwei Haushalte? Da weiß der Herr Laschet auch nicht Bescheid.“
Humor? Nur mit Geld durch die Krise
Beim Ministerpräsidenten und dem Regelwerk für Kulturbetriebe beißt sie sich in ihrem fünfminütigen Kabarett-Beitrag dann auch fest. „Immer wenn sich unser Stammesfürstchen etwas Lockereres ausdenkt, gruppieren wir die Stühle um. Kommt ja sowieso keiner.“
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Angst schlotternd, meilenweit auseinander und mit Mundschutz – das wäre eine Kracherstimmung, meint das ehemalige Missfit-Mitglied. Mini-Events mit mit vielen freien Plätzen anzuleiern sei viel teurer und bringe kaum Geld in die Kassen.
Auch die derzeit inflationären Streaming-Auftritte von Künstlern im Internet nerven sie. Über Durchhalteparolen vom Humor, mit dem man durch die Krise komme, kann Gerburg Jahnke nur lachen. „Nein, weil wir nur mit Geld durch die Krise kommen!“