Oberhausen. Der Biergarten von Steinmeister ist bei der Fronleichnamskirmes beliebt. Der Rummel fällt aus – doch Gummibärchenschnaps soll es trotzdem geben.
Normalerweise bauen sie schon seit Tagen ihre Tische und Bänke auf. Doch in diesem Jahr wird der bekannte Biergarten der Herner Schaustellerfamilie Steinmeister während der Fronleichnamskirmes nicht am Bunker an der Eichelkampstraße stehen. Keine Fronleichnamskirmes, kein Gummibärchenschnaps: Zumindest beim bekannten Hausgetränk für Erwachsene haben die Macher eine Alternative gesucht – und gefunden.
„Es blutet einem das Herz“, sagt Juniorchef Oskar Steinmeister mit Blick auf die fehlende Traditionskirmes in Oberhausen-Sterkrade. Erst kürzlich habe er seinen Sterkrader Stammplatz besucht, der nun leer bleiben muss. „Man geht die Arbeitsschritte im Kopf durch, auch wenn man weiß, dass wir diesmal nicht öffnen können.“ Die Corona-Pandemie bedroht die wirtschaftliche Existenz der Budenbesitzer, darum müssen sie improvisieren. Auch bei Steinmeister ist das so.
Gummibärchenschnaps landet im Supermarkt
Der hauseigene Gummibärchenschnaps soll deshalb auch ohne Fronleichnamskirmes bei den Oberhausener Kirmes-Fans landen. Wenn schon nicht im üblichen Biergarten, dann doch zumindest im eigenen Wohnzimmer. Steinmeister verkauft den Gummibärchenschnaps zur Kirmeszeit in Sterkrade nun in Flaschen.
Zwei unterschiedliche Größen des klebrigen Schlucks sind in der „Edeka Zurheide“-Filiale am Sterkrader Tor erhältlich. Also nur wenige Meter vom sonst üblichen Kirmesgeschehen entfernt. Gleiches, so der Schausteller, gelte für die Standorte des Supermarkts an der Luchsstraße und am Bottroper Hauptbahnhof.
Die Literflasche soll 19,50 Euro kosten. Eine gestaltete Flasche mit 0,35-Liter Inhalt in Bärchenform kostet 17,50 Euro. Solange der Vorrat reicht, heißt es bei den Produzenten. Und maximal bis zum 20. Juni.
Kirmessaison fehlt den Schaustellern
Traditionell landet später ein Weingummi-Gummibärchen mit der Spirituose zusammen in einem Glas. Zunächst muss dieses mit einem Zahnstocher aufgespießt und dann beim Trinken im Mund zerkaut werden. So lautet das Ritual, das sich Oskar Steinmeisters Vater Bernd vor 30 Jahren ausgedacht hat.
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„Damit sollen die Oberhausener zumindest ein Stück gewohnte Kirmes bekommen“, sagt Oskar Steinmeister. Den normalen Kirmesbetrieb könne dies aber nicht ersetzen. „Sterkrade hat ein ehrliches und sympathisches Kirmespublikum, das wird uns fehlen.“
Gefreut habe er sich, dass einige Oberhausener Schausteller-Kollegen ihre Buden über den Sommer in Sterkrade öffnen dürfen. Das Schmalhaus-Sahneeis (wir berichteten) sowie Imbiss und Getränke der Schaustellerfamilie Schütze stehen vor dem Technischen Rathaus.