Oberhausen. Zwar erzielt Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) mit der Auflösung der OGM einen wichtigen politischen Erfolg – doch der hat eine Kehrseite.
Mit der Auflösung der alten OGM und der Rückgliederung wichtiger kommunaler Aufgaben ins Rathaus erfüllt Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) ein wichtiges Wahlversprechen seiner Partei der Jahre 2014 und 2015.
Die OGM leistete sich zu viele Pannen (Handy-Skandal) und zog zu viele Beschwerden von Bürgern, Rathaus-Beschäftigten, Schulleitern sowie Politikern über deren Dienstleistungsqualität auf sich. Die hundertprozentige Stadttochter agierte zudem so selbstständig, dass nicht wenige den Eindruck hatten, hier wackelt der Schwanz mit dem Hund.
Vor allem aber hat sich die OGM als ausgegliederte privatwirtschaftliche Stadttochter überlebt: Bei ihrer Gründung war sie sinnvoll, damit die Stadt Oberhausen als Nothaushalts-Kommune unter Düsseldorfer Überwachung gewisse Handlungsspielräume gewinnen konnte. Seit einigen Jahren präsentiert Oberhausen dank des Stabilitätspaktes des Landes aber genehmigte ordentliche Haushalte. Und heute kann ein Eigenbetrieb theoretisch günstiger agieren als eine Stadttochter.
Die Rathaus-Spitze gewinnt nun Macht und direkten Einfluss, das hat aber auch eine Kehrseite: Die OGM als Sündenbock für vieles, was auch im Rathaus mitverbaselt worden ist, hat ausgedient. So manches konnte die OGM auch nicht leisten, weil die finanzielle Ausstattung zu gering war – für eine schöne Pflege der Parks etwa. Ab Januar 2021 jedenfalls ist der Oberbürgermeister dieser Stadt für die Dreckecken in der Stadt, die mangelhafte IT-Ausstattung von Schulen und schlecht gepflegte Grünstreifen direkt verantwortlich – aber irgendwie sehen das ja die Bürger ohnehin immer so.