Oberhausen. Der 900 Quadratmeter große Virtual-Reality-Park an der Marina Oberhausen ist startklar. Das könnte auch die Außengastronomie am Hafen verändern.
Manchmal möchte man durch eine wundersame Brille schauen, um klar in die Zukunft zu blicken. Die Betreiber des neuen Virtual-Reality-Park „7th Space“ hätten zuletzt wohl gerne eine solche Prognose erhalten.
„Eigentlich wollten wir bereits im April eröffnen“, sagt Sebastian Adler von der Langenfelder Betreiberfirma. Doch die Corona-Pandemie samt Lockdown hat den Start der virtuellen Unterhaltungswelten am Hafenbecken der Heinz-Schleußer-Marina in Oberhausen ausgebremst. Einen Starttermin soll es bald geben – aber dieser steht noch nicht fest.
Kinder ab acht Jahren können an der Marina spielen
Das bedeutet zugleich: Der Umbau im Gebäude unterhalb des Trampolinparks „Tiger Jump“ ist bereits abgeschlossen. Es ist das zweite Bauprojekt dieser Art in der Neuen Mitte. An der Centro-Promenade errichtet der amerikanische Anbieter „The Void“ ebenfalls einen ähnlichen Freizeitkomplex. Auf 900 Quadratmetern können Besucher zukünftig mit Spezialbrillen in virtuelle Welten abtauchen. Für Virtual Reality, kurz VR, setzen sich die Spieler eine Spezialbrille auf, durch die sie sich mit einem Rundumblick in computergenerierten Themenwelten bewegen können.
Eine reine Nerd-Spielerei soll es nicht sein. Ab acht Jahren können ausgesuchte Titel bei „7th Space“ gespielt werden. „An unserem Langenfelder Standort haben schon Spieler von acht bis 86 Jahren das Angebot ausprobiert“, sagt Sebastian Adler. „60 Prozent davon sind männlich und 40 Prozent weiblich. Der Anteil ist also nahezu gleich.“
VR-Spiele von „Angry Birds“ bis „Arizona Sunshine“
Mehr als 30 verschiedene VR-Spiele sollen zur Verfügung stehen. Von „Angry Birds“ für Kinder, Dinosaurier-Welten aus „Jurassic World“ für Jugendliche bis zu Zombi-Shootern wie „Arizona Sunshine“ für Erwachsene.
Virtual-Reality-Anbieter plant weitere Standorte
Das Freizeitunternehmen „7th Space“ besitzt in Langenfeld auf 1500 Quadratmetern seinen ersten Standort. An der Marina Oberhausen öffnet nun der zweite Virtual-Reality-Indoorpark.
Noch im laufenden Jahr sollen weitere Außenstellen folgen. In Dresden entsteht auf 500 Quadratmetern die dritte Dependance in Deutschland. Hier ist für die Zeit zwischen Juli und September die Eröffnung geplant.
Rund 50 Spieler können gleichzeitig in separaten Bereichen agieren. Darunter befinden sich auch virtuelle „Escape Rooms“, in denen alleine oder mit Mitstreitern Rätsel in finsteren Pyramiden von „Assassin‘s Creed“ gelöst werden müssen. Prunkstück soll ein eigener Rennfahr-Simulator werden, bei denen Mutige die G-Kräfte eines rasanten Rennens nicht nur sehen, sondern auch spüren sollen. Das funktioniert mit dem Spieletitel „Project Cars II“.
„7th Space“ baut Bistro mit Sitzplätzen am Wasser
Technisch unterscheiden sich die VR-Games in Nuancen: „7th Space“ bietet Varianten an, bei denen die Spieler kabellos agieren. In anderen Bereichen sind die Spieler durch ein Kabel mit der Zentraltechnik verbunden. Das Angebot, so betont Sebastian Adler, sei barrierefrei. Auch Rollstuhlfahrer könnten mitmachen.
Die Spieldauer variiere häufig zwischen einer halben und anderthalb Stunden. Die Erfahrung des ersten Standorts in Langenfeld habe aber gezeigt, dass eine Verweildauer von vier Stunden bei Gruppen nicht unüblich sei. „Wir wollen zeigen, dass sich ein gemütlich-rustikales Ambiente mit moderner Technik nicht beißt“, sagt Adler über das Drumherum.
So öffnet bald am Eingang ein Bistrobereich samt Theke für den Imbiss in der Zeit vor und nach den Spielen. Da sich der Eingang am Hafenbecken der Marina befindet, sind auch Sitzplätze direkt am Wasser geplant. Auch Kicker- und Air-Hockey-Automaten könnte es in der Lobby geben.
Virtuelles Abbild vom Haus von Anne Frank
Neben den Unterhaltungsspielen möchte „7th Space“ auch Bildungsangebote für Schulklassen ergänzen. So soll es ein virtuelles Abbild vom Haus von Anne Frank aus Amsterdam geben, die kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs dem Holocaust der Nationalsozialisten zum Opfer fiel.
Zur Corona-Zeit bleibt freilich die Hygiene ein besonderes Thema: Abstandhalten sei möglich. Mund-Nase-Masken gehören zum Spiel. Alle Berührungspunkte und Brillenteile sollen nach jedem Spiel desinfiziert werden. „Das war auch schon vor der Corona-Pandemie so“, sagt Sebastian Adler. Freewalk, 360-Grad-Kino, Escape Game: Die Preise sollen je nach Anwendung variieren. Am Standort Langenfeld beginnt die Preisspanne meistens bei 15 Euro.