Oberhausen. Dominik Busch gibt fürs Theater Oberhausen online Tipps zum kreativen Schreiben; und das „food lab“ aus Münster ist die Instanz in Sachen Genuss.

Obwohl es seit Wochen abends schrecklich leise ist im Theater: die „Akademie der lauten Gedanken“ gibt nicht auf. Mit diesem neuen Motto war Amira Bakhit in ihre erste Spielzeit als Leiterin der Theaterfaktorei gestartet: „Jetzt müssen wir auf Webinare umschalten.“

20 Angebote für Theaterfans aller Generationen erreichten über 200 Teilnehmer: Diese stolzen Zahlen meldete die Theaterpädagogik für die Saison 2018/’19. Von acht freien Ensembles unter der Obhut der Theaterfaktorei ist jetzt nur noch die Gruppe um Regieassistentin Leonie Rohlfing aktiv: Kurz entschlossen verwandeln die acht jungen Frauen ihr „Medea Mash-up“ in ein kontaktloses Hörspiel-Projekt.

Amira Bakhit (re.) leitet seit September die Theaterfaktorei, hier mit ihrer Vorgängerin, der Dramaturgin Romi Domkowsky.
Amira Bakhit (re.) leitet seit September die Theaterfaktorei, hier mit ihrer Vorgängerin, der Dramaturgin Romi Domkowsky. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Und die „Akademie der lauten Gedanken“? Drei hochkarätige Webinare kann Amira Bakhit derzeit anbieten – in eines lässt sich sogar jetzt noch verspätet einsteigen: Dominik Busch, der als Autor von „Alles ist wahr“ und „Das Recht des Stärkeren“ dem Oberhausener Publikum seine sprachliche Meisterschaft bewiesen hat, postet an jedem Dienstag ein neues Videos zum kreativen Schreiben. Dienstags um 11 Uhr beginnt auch per „Zoom“ sein Online-Workshop: Der 40-Jährige lektoriert dann die ihm übermittelten Texte.

Die Poesie der Gebärdensprache

Warum im jetzt begonnenen islamischen Fastenmonat Ramadan „Genuss und Fasten schon immer zusammengehören“ beleuchtet am 8. Mai eine berufene Instanz: Das „food lab“ um Prof. Guido Ritter ist das Kompetenzzentrum der Fachhochschule Münster zu Esskultur und nachhaltiger Ernährung – und sucht online den Dialog mit Genießern und Asketen.

Als „einen Star in seiner Szene“ stellt Amira Bakhit den Slammer und Dolmetscher Rafael Grombelka vor: Es ist die Vielen gänzlich unbekannte Szene der „Silent Poetry Slams“ für Gehörlose: Am 27. und 28 Mai gibt er einen Zoom-Workshop als Virtuose in der Poesie der Gebärdensprache.

An den Webinaren der Theaterfaktorei könnten zwar theoretisch bis zu 100 Menschen teilnehmen – „doch bei mehr als 20 wird es anstrengend“, weiß Amira Bakhit. Wer dabei sein will, kann sich per Mail anmelden unter theaterfaktorei@theater-oberhausen.de. Die Faktorei sendet dann die Anmeldedaten für die „Zoom“-Meetings zu.