Oberhausen. Der Schulstart in Zeiten der Corona-Kontaktsperre hat an den Oberhausener Schulen gut funktioniert: Über dankbare Schüler und Hygiene-Einweisung.

„Schön, dass ihr wieder da seid!“ So hat die Gesamtschule Osterfeld (GSO) am Donnerstag die Schüler begrüßt, die nach fast sechs Wochen Corona-Zwangspause (inklusive zwei Osterferienwochen) wieder zurückgekehrt sind.

Markierungen in Form von Smileys auf dem Boden sollten dafür sorgen, dass die Jugendlichen die Abstandsregeln auf dem Schulhof einhalten. Lehrer haben die Schüler in Empfang genommen, um die Einlassregelung zu erklären: Jede Lerngruppe hat einen bestimmten Eingang zugewiesen bekommen – geleitetes Sich-Aus-Dem-Weg-Gehen für die Gesundheit.

In den Unterricht müssen seit dem 23. April die Zehnerabschlussklassen, das sind an der GSO rund 220 Schüler. Es können auch die Abiturienten in die Schulen gehen, das sind an dieser Gesamtschule rund 90. Insgesamt betrifft die ministerielle Regelung zum Schulstart während der Pandemie, die für harsche Kritik der Opposition im Landtag und bei Lehrerverbänden gesorgt hat, in Oberhausen an diesem besonderen ersten Schultag rund 3800 Schülerinnen und Schüler von Berufskollegs, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien. In Nicht-Corona-Zeiten besuchen rund 25.300 Schüler die weiterführenden sowie Grund- und Förderschulen.

Wenige Schüler in Bussen unterwegs

Der Transport der Schüler hat am Donnerstagmorgen problemlos funktioniert, so meldet es die Stoag auf Nachfrage der Redaktion. „Es waren sehr wenige Schüler unterwegs“, sagt Sprecherin Stefanie Knück. Einige werden gleich ganz auf den ÖPNV verzichtet haben und per Eltern-Taxi, zu Fuß oder per Rad angereist sein. Zudem haben die Schulen versetzten Unterrichtsbeginn organisiert, so dass nicht alle gleichzeitig morgens ankommen.

Einzeln eintreten bitte: Hausmeister Herbert Blech kontrolliert an der GSO den Zutritt zum Schulgebäude. Vorher werden die Hände desinfiziert.
Einzeln eintreten bitte: Hausmeister Herbert Blech kontrolliert an der GSO den Zutritt zum Schulgebäude. Vorher werden die Hände desinfiziert. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

GSO-Leiter Gregor Weibels-Balthaus zieht nach diesem außergewöhnlichen Schulvormittag ein positives Fazit: „Es läuft prima, und die Stimmung ist gut. Die Schülerinnen und Schüler ebenso wie die Lehrkräfte brennen darauf, gemeinsam in die letzten Tage vor den Prüfungen zu starten. Und ich sehe, dass alle Menschen hier vor Ort sehr aufmerksam und verantwortungsvoll miteinander umgehen. Ob jugendlich, ob erwachsen, alle sind sehr für den Schutz der Gesundheit sensibilisiert und geben aufeinander Acht.“

Schüler sind dankbar für Unterricht

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Dankbare Schüler meldet auch David Fischer, Leiter des Hans-Böckler-Berufskollegs in Stadtmitte. Hier werden in diesem Schuljahr eigentlich 2150 Schüler beschult, am Donnerstag sind es rund 400: die Abschlussklassen der Höheren Handelsschule, die Prüflinge der Handelsschule, die aus den Ausbildungsvorbereitungsjahren, die Berufsschüler (Kaufleute, Medizinische Fachangestellte etc.). „Die Schüler, mit denen ich gesprochen habe, waren unendlich froh, sich jetzt in der Schule auf die Prüfungen vorbereiten zu können“, sagt Fischer.

Tägliche Reinigung von Kontaktflächen

Die Stadt hat sich mit den Schulen auf den Schulstart am 23. April vorbereitet: Um den Infektionsschutz sicherzustellen, sind „Reinigungsleistungen und Hausmeisterdienste erweitert“ sowie zusätzliche Hygieneartikel bestellt worden. Flüssigseife und Papierhandtücher sind an den Schulen vorhanden – Desinfektionsmittel auch, teilweise auch von den Schulleitungen selbst organisiert.

Täglich nach dem Unterricht werden die genutzten Räume gereinigt, dazu gehören nach Angaben der OGM auch Kontaktoberflächen wie Böden, Tische, Fensterbänke, Handläufe, Türen und Türgriffe. Die Stadt hat den Schulen auch Zwischenreinigungen angeboten, wenn ein Raum im Schichtbetrieb von verschiedenen Lerngruppen genutzt werden muss.

Der Schulleiter und seine Kollegen haben – wie andere Schulen auch – das Gebäude mit Schildern und Flatterband präpariert, die Schüler zeitversetzt kommen lassen und den 16- bis 20-Jährigen in der ersten Stunde vermittelt, was an Corona-Benimmregeln erwartet wird. „Das hat gut geklappt“, sagt Fischer. Wenn am 4. Mai weitere Jahrgänge dazu kommen, „dann brauchen wir einen anderen Schichtbetrieb und Zwischenreinigungen“. Eine „Herausforderung“ nennt auch Weibels-Balthaus die angedachte Beschulung zusätzlicher Klassen.

Hier geht’s lang: Smileys weisen die erlaubten Pfade.
Hier geht’s lang: Smileys weisen die erlaubten Pfade. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth