Oberhausen. Überraschenderweise kann die Oberhausener Tafel am Montag, 6. April, wieder öffnen. Eine verblüffende Nachricht mitten in der Corona-Krise.

Es gibt sie, die guten Nachrichten mitten in der Corona-Krise: Die Oberhausener Tafel kann nach der über einwöchigen Zwangspause durch die Corona-Pandemie nun überraschenderweise doch wieder öffnen. Eine Welle der Hilfsbereitschaft macht das möglich.


Federführend ist dabei die 1. Senatorengemeinschaft „Die Bernhardiner“, ein dem Karnevalsbrauchtum nahestehender Verein, der aber nicht nur innerhalb des Karnevals, sondern auch außerhalb präsent ist und die Stadtgesellschaft an geeigneter Stelle finanziell sowie mit Man Power unterstützen möchte.

Und genau das ist jetzt gefragt bei der Oberhausener Tafel, die Ende März kurzfristig schließen musste, da zahlreiche ihrer Ehrenamtlichen zur Corona-Risikogruppe zählen und nicht mehr vor Ort präsent sein können, weil sie verständlicherweise jedes Infektionsrisiko vermeiden wollen.

Wichtige Hilfe für viele Oberhausener

Die Oberhausener Tafel versorgt bei regulärem Betrieb rund 1200 Menschen pro Woche mit Lebensmitteln.

Seit März 2006 ist die „Oberhausener Tafel e. V.“ als selbständig eingetragener Verein Mitglied im Bundesverband Tafel Deutschland e.V.

Tatkräftige Hilfe also bei der Bewältigung anstehender Aufgaben benötigt das Tafelteam, damit es weitergehen kann. Tafel-Vorsitzende Petra Schiffmann ist selbst eine Bernhardiner-Senatorin – und so riefen die Bernhardiner auf ihrer Internetseite nun zur Unterstützung der Oberhausener Tafel auf – mit einer klaren Botschaft: „Wir wollen helfen!“ Umgehend trugen sich zahlreiche Freiwillige – nicht nur aus den Reihen der Bernhardiner, sondern weit darüber hinaus – online in entsprechende Listen ein und bekundeten ihren Willen, aktiv dabei zu sein.

Mit drei Einsatzteams

So können nun drei Einsatzteams je Lebensmittel-Ausgabetag gebildet werden, die das 14-köpfige verbliebene Tafelteam passgenau unterstützen werden. Schon am Montag, 6. April, geht es los. Ausgabetage sind dann in der Woche vor Ostern der Montag, der Mittwoch und der Ostersamstag.

Abstand halten und das Infektionsrisiko minimieren! Das ist das zentrale Ziel. Die Freiwilligen helfen bei der Abholung der Lebensmittel in den Geschäften, indem sie die Kühltransporter allein im eigenen Pkw begleiten und dann beim Einladen in den Transporter mit anpacken; sie unterstützen in der Tafelkirche an der Gustavstraße das Verpacken der Lebensmittel in Tüten; und sie sind an den drei geplanten Ausgabepunkten auf dem Altmarkt in Alt-Oberhausen, auf dem Großen Markt in Sterkrade und am Bahnhof Holten zusammen mit den Tafel-Ehrenamtlichen im Einsatz. Von 15 bis 17 Uhr ist hier an drei Tagen pro Woche die Ausgabe der Lebensmittel vorgesehen (in der Woche nach Ostern am Dienstag, Mittwoch und Freitag).

„Die Tafel arbeitsfähig halten“

„Unser Ziel ist es, die Oberhausener Tafel auf mobile Weise arbeitsfähig zu halten – bis Normalität herrscht und alle Tafel-Ehrenamtlichen wieder wie üblich mitarbeiten können“, sagt Thorsten Berg, Kassierer der 1. Senatorengemeinschaft „Die Bernhardiner“. Das Projekt ist also nicht allein auf eine kurze Frist angelegt, sondern soll eventuell mittel- bis längerfristig laufen, sollte es die Corona-Krise erfordern. Nach den Osterferienwochen sind dann als reguläre Ausgabetage Montag, Mittwoch und Freitag geplant (15 bis 17 Uhr, an den drei besagten Punkten). Tafelkunden sollten jeweils wie üblich ihre Kundenkarte mitbringen und zwei Euro bereithalten.

Das Tafelteam hat sogar einen Bring-Service vorgesehen, für jene Kunden aus Risikogruppen, die aus Gründen des Infektionsschutzes selbst nicht zu den drei Ausgabestellen kommen können. An den Ausgabepunkten selbst soll zudem durch Absperrungen und Markierungen dafür gesorgt werden, dass die Menschen genügend Abstand halten.

Jetzt blicken alle Beteiligten in der Tafelkirche an der Gustavstraße auf den Montag: Dann geht es wieder los nach der Corona-Zwangspause.