Oberhausen. Das Stadtklima soll auch im Sommer erträglich sein – deshalb sind Straßenbäume besonders wichtig; gerade in der Alleestadt Oberhausen.

Viele schöne alte Alleestraßen – das ist ein besonderes Kennzeichen von Oberhausen. Doch mit Blick auf die nahe Zukunft ist auf diesem Gebiet so Einiges zu tun. „Wir werden in den nächsten Jahren voraussichtlich rund 6000 Straßenbäume austauschen müssen“, sagt Hartmut Schmidt, Geschäftsführer der OGM Oberhausener Gebäudemanagement. Schon altersbedingt sei das vielfach nötig, weil diese Bäume zum Beispiel Ende der 1920er Jahre als Allee- und Straßenbäume gepflanzt worden seien und jetzt ihre natürliche Altersgrenze erreichen würden.

Schritt für Schritt, also Jahr für Jahr, wird diese große Austauschaktion über die Bühne gehen. So war’s auch in diesem Frühjahr. Insgesamt hat die OGM seit Anfang Februar 220 Bäume im Stadtgebiet gepflanzt, wobei es hier nicht nur um Straßenbäume, sondern etwa auch um Pflanzungen auf Friedhöfen geht.

Einsatzort: Gravestraße

Jetzt nähert sich dieses Frühjahrsprogramm bereits seinem Ende: Auf der Gravestraße im Knappenviertel etwa, wo am Donnerstag zwei neue Blumeneschen als Ersatz für vom Pilz befallene und deshalb gefällte Silberahorne gesetzt wurden. So bleibt nun auch diese kleine schmucke Allee vollständig.

Einstellungen auf 1. Mai verschoben

Wegen der Corona-Krise hat die OGM entschieden, die Einstellung der neuen Mitarbeiter aus dem Beschäftigungsprogramm „Soziale Teilhabe“ auf den 1. Mai zu verschieben.

OGM-Chef Hartmut Schmidt unterstreicht: „Das ist uns besonders schwer gefallen, weil wir genau wissen, wie wichtig es für die Teilnehmer ist, wieder in Arbeit zu kommen.“

„Wir pflanzen nicht nur Blumeneschen, an anderen Standorten zählen auch der Feldahorn, die Purpur Erle, der Zierapfel, der Schnurbaum und die schmalkronige Gleditschie zu unserem Programm“, erklärt Jens Koschnick, Gärtnermeister und staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt in Diensten der OGM. Die entsprechende Auswahl geschieht passgenau je nach einzelnem Standort, denn Straßenbäume müssen Hitze und Trockenheit vertragen können, ebenso sollten sie salztolerant, frosthart und möglichst bienenfreundlich sein.

OGM-Fachmann Jens Koschnick: Je nach Standort der passende Straßenbaum.
OGM-Fachmann Jens Koschnick: Je nach Standort der passende Straßenbaum. © FFS | Kerstin Bögeholz

Die teils sehr schwierigen Bedingungen an den verkehrsreichen Stadtstraßen von Oberhausen bedeuten für die Straßenbäume oft Dauerstress, dem nicht jede Art gewachsen ist. So verwenden die OGM-Teams zum Beispiel an stark überbauten Standorten verdichtungsfähige Substrate (Pflanzerde), die den Bäumen eine möglichst gute Entwicklung ihres Wurzelbereichs ermöglichen sollen. An nicht überbauten Standorten wird ausschließlich in gewachsene Böden und Oberböden gepflanzt.

Künstliche Gießränder

In jüngster Zeit kommen auch künstliche Gießränder zum Einsatz, die das Wasser im Bereich rund um den Baum halten. So ein Gießrand wurde am Donnerstag auch an der Gravestraße rund um den jungen Stamm eingesetzt, wobei die frisch gepflanzte Blumenesche natürlich sogleich gewässert wurde. Die OGM freut sich darüber, wenn in trockenen Sommermonaten Anwohner ebenfalls an die Straßenbäume denken und auf freiwilliger Basis den Bäumen vor der Haustür mal eine Gießkanne spendieren.

Ja, die Anwohner freuen sich ihrerseits, wenn’s neue Straßenbäume gibt. So beobachtete eine Mutter mit ihrem kleinen Kind die jüngste Pflanzaktion im Knappenviertel. Konzentriert und schnell erledigte das OGM-Team seine Arbeit. „Wir haben zur Zeit 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im operativen Bereich ,Grün, Baum und Sport’ an der Schüppe“, skizziert OGM-Chef Hartmut Schmidt die aktuelle Lage. Da werden nicht nur Bäume gepflanzt, sondern auch öffentliche Rasenflächen gemäht, wilder Müll gesammelt sowie Gehölze und Bäume beschnitten. Die Kosten pro neuem Straßenbaum belaufen sich übrigens auf 130 bis 230 Euro – eine Investition in die Zukunft der altehrwürdigen Alleestadt Oberhausen.