Oberhausen. Eine einheitliche Tempo-Regelung für die Mellinghofer Straße fordert die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen. Die Verwaltung bevorzugt Tempo 30.
Es stand gar nicht auf der Tagesordnung. Aber als Beigeordnete Sabine Lauxen der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen in der Sitzung vor der Corona-Krise beiläufig mitteilte, die Mellinghofer Straße werde bald durchgehend für Tempo 30 ausgeschildert, entspann sich dort eine heftige Diskussion. Einigkeit bestand nur darüber, dass mit dem mehrfachen Wechsel der Tempo-Beschilderung Schluss sein soll.
Auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung im Osten von Alt-Oberhausen gilt im südlichen Abschnitt zunächst aus Gründen des Lärmschutzes Tempo 30, im mittleren dann Tempo 40 und schließlich bis zur Stadtgrenze Mülheim/Ruhr die reguläre Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h innerorts. An dieser Vielfalt wollen die Bezirksvertreter seit dem vergangenen Jahr etwas ändern. Ihr letzter Sachstand dazu war, dass die Stoag noch an ihren Fahrplänen feilen müsse, damit trotz einer geringeren Geschwindigkeit Anschlussverbindungen gehalten werden können.
Diese Probleme seien gelöst, verkündete Lauxen. „Sie erhält durchgehend Tempo 30.“ Bezirksbürgermeisterin Dorothee Radtke (SPD) reagierte erstaunt: „Ist das in Stein gemeißelt?“, wollte sie wissen. Es würde dem Wunsch vieler Anwohner entsprechen, antwortete ihr Lauxen.
Schleichweg für Lkw
Marc Hoff (FDP) wollte das so nicht hinnehmen. „Warum Tempo 30? Es ist immerhin eine Hauptstraße“, warf er ein. Werner Nakot (CDU) ergänzte, es komme dort hauptsächlich auf die einheitliche Regelung an. Er regte an, darüber noch einmal gesondert zu beraten. Schließlich sei schon seit langem vorgesehen, den Verkehrslärm dort durch Flüsterasphalt zu verringern.
„Viele Bürger wollen Tempo 30“, stellte René Pascheberg (SPD) fest. Denn der Lkw-Verkehr auf der Mellinghofer Straße nehme stark zu. Die Straße diene als Schleichweg. Schon die Fahrradstreifen seien ein wichtiger Beitrag, um die Straße für Lkw weniger attraktiv zu machen. Auch er sprach sich aber dafür aus, über die Höhe des durchgehenden Tempolimits noch einmal zu beraten.
Das sagte die Beigeordnete dann auch zu. „Tempo 30 geht auf massive Beschwerden von Bürgern wegen des Verkehrslärms zurück“, betonte sie. Dadurch werde der Lkw-Schleichverkehr vermindert. Dennoch könnten die Bezirksvertreter im Frühjahr über die Alternativen 40 oder 30 km/h entscheiden. Die Stoag jedenfalls komme auch mit Tempo 30 klar.