Oberhausen. Das Coronavirus drängt viele Firmen in Oberhausen in die Kurzarbeit. So rüstet sich die Arbeitsagentur, um die Anträge schnell abzuarbeiten.

Die Zahl der Oberhausener Betriebe, die bei der Arbeitsagentur eine Kurzarbeit anzeigen, schnellt wegen der andauernden Coronakrise in die Höhe. Um die rasant gestiegenen Fälle zu bearbeiten, stockt die hiesige Agentur das Personal in den betreffenden Teams auf.

Konkrete Zahlen für Oberhausen liegen laut Arbeitsagentur bislang nicht vor. Doch laut Einschätzung der Arbeitsmarkt-Experten vor Ort folgt Oberhausen ganz klar dem Bundes- und Landestrend. Bislang verzeichnen die Arbeitsagenturen in Deutschland knapp 77.000 Anzeigen von Kurzarbeit in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Allein in NRW waren es bis jetzt mehr als 13.000. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lagen die Zahlen zu diesem Zeitpunkt bei bundesweit 721 und NRW-weit 167.

Viele Anträge müssen bearbeitet werden

Jede Anzeige muss von den Mitarbeitern der Arbeitsagenturen geprüft werden. Die Arbeitsbelastung in den Agenturen steigt also enorm. Um die Bearbeitungszeit dennoch so kurz wie möglich zu halten, verspricht die Oberhausener Arbeitsagentur, "alles daran zu setzen, Antragstellungen und Antragsbearbeitungen so unbürokratisch wie möglich abzuwickeln", heißt es auf Nachfrage.

Die Arbeitsagentur arbeite zudem kontinuierlich daran, das Verfahren weiter zu vereinfachen, "damit die Arbeitgeber schnell und einfach Kurzarbeit anzeigen und Kurzarbeitergeld beantragen können". Eine Sprecherin macht deutlich: "In jedem Fall ist das Kurzarbeitergeld eine gesetzliche Pflichtleistung, die in jedem Fall ausbezahlt wird, wenn die Voraussetzungen hierfür vorliegen."

Sorge ums Geld plagt die Menschen

Die Klarstellung sei wichtig, denn die finanzielle Unterstützung sei derzeit die drängendste Frage betroffener Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Das Kurzarbeitergeld soll einen Verdienstausfall zumindest teilweise wieder ausgleichen. Die Unterstützung ist eine Leistung aus der Arbeitslosenversicherung. Arbeitnehmer haben darauf einen Anspruch, wenn der Arbeitgeber die regelmäßige Arbeitszeit verkürzt und dies bei der Arbeitsagentur anzeigt.

Die Höhe des Kurzarbeitergeldes richtet sich danach, wie hoch der finanzielle Verlust nach der Zahlung von Steuern für Sie ist. Grundsätzlich werden rund 60 Prozent des ausgefallenen Nettoentgelts bezahlt. Lebt mindestens ein Kind mit im Haushalt, beträgt das Kurzarbeitergeld rund 67 Prozent des ausgefallenen Nettoentgelts.

Für Arbeitgeber, die Fragen zum Thema Kurzarbeit haben, empfiehlt das Team der Arbeitsagentur derzeit die Kontaktaufnahme per E-Mail: Oberhausen.arbeitgeber@arbeitsagentur.de. Die kostenfreie Servicenummer für Arbeitgeber bleibt aktiv: 0800-4555520.

Anliegen online erledigen

Der Publikumsverkehr der Arbeitsagentur ist aufgrund der Corona-Pandemie eingestellt, Anliegen können die Betroffenen aber weiterhin auch online erledigen, auf www.arbeitsagentur.de/eServices.

Die Arbeitsagentur hat zudem eine zusätzliche lokale Rufnummer eingerichtet, um die zentrale Hotline zu entlasten. Ansprechpartner der Arbeitsagentur sind ab sofort ebenfalls erreichbar unter 0208-8506200. Die kostenfreie Servicenummer ist auch für Arbeitnehmer weiterhin aktiv, aufgrund der zahlreichen Anrufe ist hier jedoch mit langen Wartezeiten zu rechnen: 0800-4555500.