Oberhausen. Um mehr Anziehungskraft für Insekten und Vögel zu entwickeln, will Oberhausen eine eigene Wildwiesen-Saatgutmischung erzeugen.

Das Oberhausener Bündnis „Biene & Co.“, die Aktionsgruppe von Naturfreunden und Stadtbediensteten, plant ein umfangreiches mehrjähriges Projekt, an dessen Ende eine Wildwiesen-Spezialmischung entsteht – mit Samen aus Oberhausener Pflanzen.

Die Oberhausen-Saatgutmischung soll dafür sorgen, dass Gärten, Vorgärten und freie städtische Flächen mit heimischen Kräutern, Blumen und Gräsern zu Wildwiesen werden, die lange Zeit bei unserem Klima überleben können. „Es gibt zwar reichlich Samenmischungen in Baumärkten und Großhandlungen, doch oftmals sind nicht die richtigen Pflanzensamenmischungen für eine gute insektenfreundliche Wiese enthalten“, hat das Bündnis „Biene & Co.“ festgestellt, das sich im Oktober 2019 gegründet hatte. „Zudem gibt es bei den Großsaatanbietern durchaus hohe Engpässe, wenn sie Samen für Wildwiesen liefern sollen“, beobachtet Verena Niehuis von der Biologischen Station Westfalen im Oberhausener Haus Ripshorst.

Bündnis will Samentüten für Wildwiesen verteilen

Also nimmt nun das Bienen-Bündnis, allen voran die Biologische Station, die Sache selbst in die Hand. Erstens werden in Zusammenarbeit mit Regiosaatanbietern für den Übergang Oberhausener Samentüten mit dem neuen Bienen-Bündnis-Logo vorbereitet, um sie über den Fachhandel und bei Veranstaltungen an interessierte Bürger zu verteilen oder zu verkaufen. Zweitens versuchen die Biologen in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen, Landwirten und Schülern auf einer eigenen Wiese Samen so zu ernten, dass damit künftig halb Oberhausen ausgestattet werden kann, um weitere Wildwiesen wachsen zu lassen.

Für dieses Projekt werden Freiwillige gesucht, die zunächst auf von Biologen ausgewählten Spenderflächen im Stadtgebiet Samen sammeln, die getrocknet werden. Dann werden diese Kräuter auf einer eigenen Fläche ausgesät, die von Schülern betreut werden sollen. Nach einer zwei bis dreijährigen Ruhe- und Wachstumsphase werden dann Samen auf der Wiese eingesammelt und die Saat an Oberhausener für ihre eigene Wildwiese abgegeben.

Wer dabei mitmachen will oder sich grundsätzlich beim Bündnis „Biene & Co.“ engagieren möchte, kann sich an den Agenda-Beauftragten Robert Oberheid im Technischen Rathaus, Bahnhofstraße 66, 46145 Oberhausen-Sterkrade, wenden. Er ist per Mail unter oder telefonisch unter 0208-825-2805 erreichbar.