Oberhausen. 400 Kinder duschten bei minus 40 Grad Außentemperatur mit kaltem Wasser. Damit ist jetzt Schluss. Der Verein finanziert den Umbau in Saporishja.

400 Kinder, die bei minus 40 Grad Außentemperatur im Winter mit kaltem Wasser duschen müssen: Die Mitglieder des Vereins „Oberhausen hilft“ waren geschockt. Während einer Fahrt in die ukrainische Partnerstadt Saporishja im Juni 2019 hatten sie mehrere Waisenhäuser besichtigt. In einem davon waren die sanitären Anlagen in einem „menschenunwürdigen Zustand“. Schnell stand fest: „Hier helfen wir“, sagt André auf der Heiden, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Die Oberhausener hielten Wort. Soeben starteten die Umbaumaßnahmen.

Die Zustände im Bad in Saporishja waren menschenunwürdig, erzählten die Mitglieder von „Oberhausen hilft“.
Die Zustände im Bad in Saporishja waren menschenunwürdig, erzählten die Mitglieder von „Oberhausen hilft“. © Oberhausen hilft

Und das ist längst nicht alles: Auch in zwei weiteren Waisenhäusern in Saporishja soll die Lage der Kinder verbessert werden. „In einem Waisenhaus für geistig be­hinderte Kinder errichten wir ein neues Gewächshaus, das auch zu therapeuti­schen Zwecken genutzt werden kann“, führt auf der Heiden aus. „Ein drittes Waisenhaus soll Schutzfolien an den Fenstern erhal­ten, damit die jetzige Wärmeeinwirkung in den Schlafräumen – insbesondere in den Som­mermo­naten bei bis zu 40 Grad – vermindert wird“, ergänzt Vereinssprecher Wolfgang Heitzer. Bislang seien die Fenster dort mit Zeitungspapier verdunkelt worden.

150.000 Euro an Spendengeldern müssen zusammenkommen

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Alle drei Projekte umfassen einen Investitionsrahmen von insgesamt rund 150.000 Euro. „Das können wir natürlich nur leisten, wenn es uns gelingt, Menschen zu bewegen, mit Spenden zu helfen“, betont Heitzer. Seit letztem Jahr rührt der Verein für diese Großprojekte denn auch fleißig die Werbetrommel.

Insbeson­dere bei der Oberhausener Handwerkerschaft sei das Projekt auf eine große Hilfsbe­reitschaft gestoßen. Nur dadurch sei es möglich, die unsäglichen Zustände in den sanitä­ren Einrichtungen im Waisenhaus „Kosaken“ bereits jetzt zu beseitigen. „Der Ver­trag mit dem Generalbauübernehmer wurde unterzeichnet. Der Umbau startete am 20. Januar“, freut sich André auf der Heiden.

Superstar-Gewinner Davin Herbrüggen singt für die Waisenkinder

Hilfe auch für alleinerziehende Frauen in Oberhausen

Aktuell unterstützt „Oberhausen hilft“ mit 1000 Euro auch den Aufruf dieser Zeitung, eine junge Oberhausenerin bei der Anschaffung eines Assistenzhundes zu unterstützen, die an Ohn­machtsanfällen leidet.

Ebenso wurde alleinerziehenden Frauen von der Oberhausener Kurbel die Teil­nahme an einem Seminar mit ihren Kindern ermöglicht. Wer mehr über die Aktivitäten des Vereins erfahren möchte, klickt die Homepage des Vereins an: www.oberhausen-hilft.de.

„Natürlich haben wir uns viel vorgenommen, diese drei Projekte sind für unseren Verein sehr ambitioniert, aber alle Verantwortlichen sind ins Gelingen verliebt und zuversichtlich, dass alles, was geplant ist, auch erfolgreich um­gesetzt werden kann“, wagt Heitzer einen optimistischen Blick in die Zukunft. Erfreulich sei, dass alleine durch die Präsenz auf dem Jahresempfang des Oberbürger­meisters nicht nur Unterstützung an­gekündigt worden sei, „sondern auch bei uns angekommen ist“. Jörg Bischoff, Vorsitzender des Vereins, betont: „Jede Spende zählt und wir können versprechen, dass das Geld eins zu eins da ankommt, wo es hinge­hört“.

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Das ist wohl auch bei dem Superstar-Gewinner von 2019 angekommen: Davin Herbrüggen tritt am 27. März im Theater Oberhausen für die Kinder der Waisenhäuser auf. „Der Reinerlös wird komplett in die Groß­projekte einfließen“, sagt Bischoff. Der Kartenvorverkauf läuft auf Hochtouren. Tickets (15 Euro) können beim Theater erworben werden unter www.theater-oberhausen.de oder direkt an der Theaterkasse am Will-Quadflieg-Platz Ecke Ebertstraße. Einlass ist ab 17 Uhr, Beginn um 18 Uhr.