Oberhausen. An der Hasenstraße geht es gut voran: Ende August soll von dem neuen, unterirdischen Bauwerk fürs Kanalsystem fast nichts mehr zu sehen sein.
Auf der Baustelle für das neue Regenrückhaltebecken an der Hasenstraße in Oberhausen-Osterfeld geht es rasant voran. Alles läuft weitgehend nach Zeitplan. Ende August soll von dem unterirdischen Bauwerk so gut wie nichts mehr zu sehen sein.
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Die Dimensionen dieses Projekts sind beachtlich: 40 Meter lang, 15 Meter breit, der Rauminhalt beträgt beachtliche 1800 Kubikmeter. Die Stadt investiert rund 1,5 Millionen Euro in das Rückhaltebecken (Fachbegriff: Retensionsbecken), um an diesem Punkt die Oberhausener Kanalisation zukunftsfest zu machen. Derzeit vollzieht sich auf dem Baustellen-Areal der Betonbau, zuvor waren im Spätsommer 2019 zum Auftakt des Vorhabens die Spundwände zur Absicherung der Baustelle bis zu 15 Meter tief in das Erdreich eingebracht worden.
Alles in allem werden hier rund 950 Kubikmeter Beton verbaut, dazu rund 100 Tonnen Stahl zur Absicherung („Bewehrung“) der Bauwerks. Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) führen bei dem Projekt die Regie. Diplom-Ingenieur Jörg Alders und Bauleiter Manuel Bruno freuen sich über die rasanten Baufortschritte. „Das Sturmtief Sabine hat jetzt war für Verzögerungen gesorgt, weil unser Kran während des Sturms nicht arbeiten konnte; aber grundsätzlich liegen wir gut im Zeitplan“, unterstreicht Bauleiter Manuel Bruno.
Letztlich hat dieses Projekt auch mit dem globalen Thema des Klimawandels und den damit verbundenen Herausforderungen zu tun. Es gibt immer mehr Starkregen-Ereignisse auch im lokalen Umfeld; zuletzt sorgte solcher Starkregen in Oberhausen im Mai und Juni 2016 für teils heftige Überschwemmungen; die Anforderungen an die insgesamt 526 Kilometer lange Mischwasser-Kanalisation im Oberhausener Stadtgebiet steigen also stetig.
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Wird künftig an der Hasenstraße ein bestimmtes Abwasser-Niveau in der Osterfelder Kanalisation erreicht, fließt das Wasser durch einen Überlauf in das neue, großzügig dimensionierte Rückhaltebecken und entlastet auf diese Weise das gesamte System. Zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt dann der kontrollierte Abfluss.
Spundwände werden wieder entfernt
Die bis zu 15 Meter langen und jeweils zwei Tonnen schweren Spundwände – im Spätsommer 2019 mit beträchtlichem Aufwand ins Erdreich eingebracht – werden übrigens wieder entfernt. Auch das zählt noch zu den weiteren Arbeitsschritten in den nächsten Monaten, ebenso der Kanalbau zum Anschluss des Rückhaltebeckens ab Ende März.
Wer derzeit einen Blick auf die Baustelle wirft, ist beeindruckt vom kontinuierlichen Baufortschritt, der sehr gut nachzuvollziehen ist: Auf der einen Seite ist bereits die Decke des Rückhalteckens zu erkennen, auf der anderen Seite fehlen teils noch die Seitenwände. Es geht hier also Hand in Hand und Schritt für Schritt. Zuletzt wird man von all dem nur noch zwei Lüftungs-Öffnungen auf der Wiese sehen, also zwei Schachtdeckel mit ein wenig Pflasterung drumherum. Auf der übrigen Fläche, die direkt an einem Hochhaus und mitten im Wohngebiet liegt, wird wieder das Gras sprießen; ein Zustand, auf den auch bestimmt schon alle Nachbarn sehnlichst hoffen.