Dinslaken/Oberhausen. Das Friedensdorf Oberhausen bringt 74 kriegsverletzte Kinder zur Behandlung nach Deutschland – den Helfern macht eine Geschichte Hoffnung.

Afghanistan bleibt vom Krieg gezeichnet, die Zivilbevölkerung und besonders die Kinder werden zwischen den Kampfhandlungen der Regierung mit den Taliban zerrieben. Vorerst diesem Konflikt entkommen sind 74 verletzte Mädchen und Jungen, die zusammen mit Kevin Dahlbruch und Eva Kammhuber vom Friedensdorf Oberhausen am vergangenen Mittwochabend in Düsseldorf landeten. Das Duo hatte eine weitere Geschichte im Gepäck, die Hoffnung macht.

Davon war zunächst aber keine Rede, zu sehr hatte die Lage vor Ort den Friedensdorf-Leiter und seine Mitarbeiterin mitgenommen. In Vorbereitung auf einen Hilfseinsatz im August besuchten Dahlbruch und Kammhuber zuletzt die Hauptstadt Kabul. Dort erfuhren Dahlbruch und Kammhuber von deutlich mehr zivilen Opfern in Folge der Kämpfe und 162 geschlossenen Gesundheitszentren, 52 davon zerstört – mit Folgen für die Erstversorgung.

Friedensdorf-Leiter Dahlbruch appelliert an Krankenhäuser

Entsprechend viele Familien mit verletzten Kindern stellten sich bei den beiden Deutschen vor. „Obwohl der Bedarf immer höher wird, mussten wir leider viele Familien vertrösten. Denn in Deutschland gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Kliniken, die Kinder auf eigene Kosten behandeln“, erklärt Kevin Dahlbruch und appelliert an die Krankenhäuser, das zu ändern.

Vor dem Abflug aus Kabul gab es für das Kind nochmal einen frischen Verband.
Vor dem Abflug aus Kabul gab es für das Kind nochmal einen frischen Verband. © Friedensdorf Oberhausen

Für 74 Kinder, darunter auch kleine Patienten aus Usbekistan, Tadschikistan und Kirgistan, erfüllte sich dagegen der Wunsch nach einer Versorgung in Deutschland. Am vergangenen Mittwochabend traf der Tross in Düsseldorf ein, die Schwerverletzten transportierten DRK und BRK sofort in bundesweite Krankenhäuser. Die restlichen Kinder kamen mit Hilfe der Oberhausener Verkehrsbetriebe Stoag an die Rua Hiroshima an der Grenze zu Dinslaken. Die Flüge finanzierte die Benefizaktion „Sternstunden“ des Bayrischen Rundfunks.

Geschichte von Mahmood macht Hoffnung

Und dann ist da noch die Geschichte des ehemaligen Friedensdorf-Schützlings Mahmood. Der erzählte beim Wiedersehen in Afghanistan von der Rettung seines verletzten Beines in Deutschland und dem Ziel, es den deutschen Ärzten nachzutun. „Alle waren so freundlich und haben mir geholfen. So hatte ich die Idee, als ich nach Hause zurückkehrte, Arzt zu werden“, sagte Mahmood, der jetzt im ersten Semester Medizin studiert und seinen Landsleuten ein kleines Stückchen Hoffnung zurückgibt.

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Weitere Informationen zum Oberhausener Friedensdorf gibt es unter www.friedensdorf.de, spenden können Sie auf folgende Konten:

Stadtsparkasse Oberhausen (IBAN: DE59 3655 0000 0000 1024 00, SWIFT-BIC: WELADED1OBH)

Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe (IBAN: DE59 3655 0000 0000 1024 00 SWIFT-BIC: WELADED1OBH)

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