Oberhausen. Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen stellen sich mit Blick auf Mobilitätswende und Klimadebatte zeitgemäß auf. Viele Faktoren spielen eine Rolle.

Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) werden immer elektrischer, wenn es um die Dienst- und Einsatzfahrzeuge geht: Seit wenigen Wochen sind zwei Kleintransporter als Elektrofahrzeuge im Stadtgebiet im Einsatz, um Papierkörbe zu entleeren und die Kanalisation zu unterhalten. WBO-Mitarbeiter und Fahrer Jörg Reinhard ist begeistert: „Die Autos fahren super!“

Schon teils längere Zeit zählen drei Pkw als E-Fahrzeuge zur WBO-Flotte, mit denen Dienstfahrten aller Art erledigt werden. Die E-Tankstelle dazu gibt es direkt auf dem WBO-Gelände an der Buschhausener Straße.

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Für die WBO-Geschäftsführer Karsten Woidtke und Andreas Kußel ist die E-Mobilität ein wichtiger, aber nicht der einzige Baustein, um die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen mit Blick auf Mobilitätswende und Klimadebatte zukunftsfest zu machen. In diesem Jahr werden zum Beispiel auch drei große Müllfahrzeuge mit Gasantrieb angeschafft, wobei sich die gesamte Investitionssumme dafür auf knapp 800.000 Euro beläuft.

Rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt die WBO-Belegschaft, 170 Fahrzeuge gehören zur Flotte, davon ca. 20 große Müllfahrzeuge. Hier lässt sich mit Blick auf Energieeinsparung und Abgas-Reduzierung an vielen Punkten ansetzen – und vieles ist schon geschehen. So ist es seit 2014 der WBO gelungen, ihren Stromverbrauch um rund ein Drittel zu verringern. LED-Leuchtmittel kommen in den Gebäuden zum Einsatz, energieeffiziente Geräte vom Drucker bis zum Monitor sind längst angeschafft.

Guter Mix an Maßnahmen macht’s

Photovoltaik und E-Werkzeuge

Auch die Möglichkeit von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der WBO-Gebäude an der Buschhausener Straße wird geprüft.

Alle Werkzeuge vom Abbruchhammer über die Kettensäge bis zur Heckenschere sollen künftig elektrisch betrieben werden, lautet das Ziel der WBO.

„Ein guter Mix verschiedener Maßnahmen macht es“, unterstreichen die Geschäftsführer Karsten Woidtke und Andreas Kußel. Dabei setzen die WBO-Chefs auf die Hilfe von externen Fachleuten. Sie kooperieren mit der Hochschule Ruhr West (HRW) und der EVO, um Einsparpotentiale auszuloten und konkrete Ziele zu erreichen. So könnte auch die Anschaffung eines vollständig elektrisch fahrenden großen Müllfahrzeuges eine Möglichkeit sein, vorausgesetzt ein solches Projekt würde durch entsprechende Fördertöpfe unterstützt. Denn so ein Fahrzeug kostet rund eine Million Euro. Das kann die WBO allein nicht stemmen. Eher zu verwirklichen ist da schon der vermehrte Einsatz synthetischer Kraftstoffe als Ersatz für den herkömmlichen Diesel, wodurch man Stickoxid-Emissionen vollständig verhindern würde.

Auch kleine Maßnahmen zeigen Wirkung: Erste so genannte „Fleetboards“ sind in WBO-Fahrzeuge eingebaut worden. Sie protokollieren die Fahrweise etwa mit Blick auf Spritverbrauch, Bremsverhalten und Beschleunigung. In Zusammenarbeit mit einem Fahrlehrer erhalten die WBO-Mitarbeiter konkrete Hinweise, wie sie sich am Lkw-Steuer besser verhalten können, um Diesel und Material (etwa Bremsbeläge und Reifenabrieb) zu sparen.

Fahrradkredit für Mitarbeiter

Auch jenseits des motorisierten Geschehens gibt’s Innovatives, wie auch WBO-Pressesprecher Jan Küppers unterstreicht: Die WBO hat einen Fahrradkredit eingeführt. Mitarbeiter können sich mit Hilfe eines zinslosen Darlehens ein E-Bike kaufen, das sie privat nutzen können oder auch, um damit zur Arbeit zu pendeln. Das Projekt soll in Kürze konkret Fahrt aufnehmen. Erste Interessenten aus der Belegschaft gibt es schon.