Oberhausen. Sturmtief „Sabine“ löste in Oberhausen über 40 Feuerwehreinsätze aus und wirbelte auch durch die Sozialen Netzwerke. Eine Bilanz.

Die Oberhausener erlebten einen stürmischen zweiten Februar-Sonntag – und das galt nicht nur fürs Wetter, sondern auch für die Sozialen Netzwerke, denn hier wurde aus lokaler Perspektive die Entwicklung des Sturmtiefs fortlaufend beleuchtet. „Sabine“ in Echtzeit sozusagen: „Wenn man Herrn Kachelmann glauben darf, wird es zwischen 21 und 23 Uhr ungemütlich in Styrum und natürlich auch in ganz Oberhausen“, twitterte zum Beispiel der Account „Oberhausen Styrum“ am Sonntagabend gegen 20 Uhr, verbunden mit der Warnung: „Passt alle auf Euch auf!“

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Ganz so schlimm wurde es dann am späteren Abend und in der Nacht zum Glück nicht: „Sabine“ fegte mit zwar mit teils orkanartigen Böen über die Stadt, erwies sich aber als weniger zerstörerisch als etwa „Kyrill“ im Jahr 2007. „Erst dachte man ja, das wird jetzt so schlimm wie bei Kyrill“, so Feuerwehrsprecher Jörg Preußner am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion. Aber das habe sich zum Glück als falsch erwiesen. Gleichwohl erlebte Jörg Preußner mit seinen Kollegen einen intensiven Einsatzsonntag.

OGM zieht Sturmbilanz

Die OGM zieht diese Bilanz: „Sabine“ ließ von der Schule Oranienstraße Dachziegel und Verkleidungen herabstürzen. Regen löste einen Wasserschaden aus. Am Sophie-Scholl-Gymnasium fiel ein schwerer Ast auf die Dachkante.

Im Kastell- und im Volkspark knickte der Sturm Bäume ab, ebenso im Ruhrpark und in den Wäldern in Sterkrade und Hühnerheide. Zudem wurden weitere Kronen- und Astbrüche und umgeknickte Bäume gemeldet.

Um 14 Uhr fand auf der Feuerwache 1 an der Brücktorstraße eine erste Lagebesprechung statt. Hier wurde im Detail der Einsatzplan für den weiteren Verlauf des 9. Februars festgelegt. Die Einsatzleitung alarmierte die gesamte Freiwillige Feuerwehr Oberhausen sowie den Führungsdienst. Technisches Hilfswerk (THW) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) standen also bereits zu diesem Zeitpunkt parat, die Feuerwehr tatkräftig zu unterstützen.

Stärkere Böen von Stunde zu Stunde

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Während die Lagebesprechung lief, zogen bereits einige orkanartige Böen über das Stadtgebiet Oberhausen. Diese Böen verstärkten sich von Stunde zu Stunde, so dass sich auch das Einsatzgeschehen schrittweise intensivierte. Bis um 1 Uhr in der Nacht zum Montag bewältigten 166 Kräfte der Feuerwehr insgesamt 37 Sturmeinsätze: Umgefallene Bäume waren von Wegen und Fahrbahnen zu räumen, abgedeckte Dächer waren zu sichern und lose Dachziegel zu entfernen. Bis Montagmittag waren es dann über 40 Einsätze. Glücklicherweise forderte der Sturm in Oberhausen keine Verletzten.

Feuerwehrsprecher Jörg Preußner und seine Kollegen blieben während diesen Stunden auch bei Facebook und Twitter am Ball: „Auf der Ruhrorter Straße in Höhe der Total-Tankstelle liegt ein Baum auf der Straße“, lautete in den Sozialen Netzwerken eine ihrer aktuellen Warnungen. „Die Einsatzkräfte sind auf dem Weg.“ Oder: „Die Hermann-Albertz-Straße ist zwischen der Flaßhofstraße und der Blumenthalstraße voll gesperrt. Der Grund: ein loses Rolltor. Voraussichtliche Einsatzdauer: ca. 45 Minuten. Unsere Kräfte sind dort im Einsatz.“

Auch den Straßen.NRW-Meistereien brachte „Sabine“ in der Nacht viel Arbeit. Die Oberhausener Autobahnabschnitte blieben weitgehend verschont und für den Verkehr frei. Auf der A 3 in Richtung Oberhausen lag zwischen Rastplatz Elsholt und Hamminkeln ein umgestürzter Baum auf der Fahrbahn, der von den Straßen.NRW-Teams beseitigt werden musste.

Am Montagmittag: die Entwarnung

Mit Blick auf die weiterhin stürmischen Winde blieb die Feuerwehr Oberhausen am Montag zunächst in Alarmbereitschaft und beobachtete die Wetterlage, bis dann mittags Entwarnung gegeben werden konnte. Den nächsten Sturm wird es nun auf jeden Fall nur virtuell geben: Am Dienstag, 11. Februar, ist bundesweit „Twittergewitter“ angesagt. Dann berichtet auch die Feuerwehr Oberhausen von 8 bis 20 Uhr in Echtzeit über ihre Einsätze.