Oberhausen. Ein Februar nach Maß für Krimifans: Im Wechsel spielen die Profis vom Kammerspielchen „Misery“ und die Laien der „Unterfeldmäuse“ Agatha Christie.

„Danke für die Angst“ – so besingt der große Thees Uhlmann auf seinem neuen Album den verehrten Horror-Meister Stephen King. „Lange Bücher sind ein Zeichen für unstillbaren Durst.“ Nun, „Misery“ ist im gewaltigen Oeuvre des inzwischen 72-Jährigen aus Portland, Maine, ein eher schmales Werk – kompakt genug für einen hochspannenden Abend im Theater des Gdanska, Gutenbergstraße 8.

Der 40-jährige Kris Köhler ist vielfältig engagiert als Hörbuch-Sprecher wie als Bühnen-Schauspieler.
Der 40-jährige Kris Köhler ist vielfältig engagiert als Hörbuch-Sprecher wie als Bühnen-Schauspieler. © Kris Köhler

Am den beiden Samstagen 8. und 22. Februar, jeweils um 20 Uhr, präsentiert das Theater „Kammerspielchen“ aus Solingen dort Stephen Kings „Misery“, der als Roman vor 33 Jahren erschien und schon 1990 kongenial mit Kathy Bates und James Caan von Rob Reiner verfilmt wurde. Nach einem beinahe tödlichen Autounfall kommt der berühmte Romancier Paul Sheldon in einem ihm fremden Haus zu sich und befindet sich in der pflegerischen Obhut eines vernarrten Fans.

Die Bestseller-Heldin soll den Romantod sterben

Annie Wilkes, die gelernte Krankenschwester, umsorgt rührend den verehrten Verletzten – bis sie erfährt, dass Sheldon besagte „Misery“, die Heldin seiner Bestseller, den Romantod sterben lassen will. Jetzt geht es für ihn selbst um Leben oder Tod.

Die Bühnenfassung schuf der zweifache Oscar-Preisträger William Goldman für den Broadway als einzigen von Stephen King autorisierten Dramentext. Mona und Kris Köhler präsentieren den Psycho-Thriller in Oberhausen als Nachfolger ihrer erfolgreichen Inszenierung „Die Therapie“ von Sebastian Fitzek.

Der einstige Charmeur verändert sich zusehends

Auch die Theatergruppe „Unterfeldmäuse“ der Kultur- und Theaterinitiative Neandertal zeigt dem Oberhausener Publikum einen älteren Thriller erstaunlich ähnlichen Zuschnitts – und zwar von Agatha Christie. Am Sonntag, 2., und Freitag, 7. Februar, jeweils um 20 Uhr spielen die Erkrather „Der Fremde im Haus“. Im England der 1950er Jahre führt Cecily Harrington ein bodenständiges und eintöniges Leben. Das ändert sich schlagartig, als sie im Lotto gewinnt und ihre Abenteuerlust entdeckt. Sie löst ihre langjährige Verlobung, kündigt ihren Job und verliebt sich Hals über Kopf in den charmanten, weltgewandten Fremden Bruce Lovell.

Die beiden ziehen in ein abgelegenes Cottage auf dem Land. Doch dort verändert sich der einstige Charmeur zusehends, und seltsame Dinge geschehen. Die Romanze wird zu einem spannungsgeladenen Wettlauf gegen die Zeit. Ein Psycho-Thriller um die Frage: „Wieviel Wahrheit darf es sein, mein Schatz?“ Der Eintritt kostet 15 Euro.

Tickets für „Misery“ kosten 25 Euro an der Abendkasse, im Vorverkauf 22.50 Euro, ermäßigt 20 Euro, erhältlich beim „Kammerspielchen“ .