Oberhausen. Das „Pascal Bartoszak Quartet“ begeistert mit reifem Modern Mainstream. Die jungen Musiker sorgen für andächtiges Staunen beim Publikum.
Der Name des, wie sich zeigen sollte, hochattraktiv aufspielenden Pascal Bartoszak bei der jüngsten Runde des Jazzkarussells im gewohnt stimmungsvollen Gdanska täuschte. Nix Polonia – viva Colonia. Denn von dort aus schickt sich der 1992 in Dorsten geborene Altsaxophonist bewundernswert souverän an, mit seinem formidabel interagierenden Quartett dem traditionsbewussten Modern Mainstream frischen Glanz aufzulegen.
Die zum Teil eigens aus den Nachbarstädten an den Altmarkt gereisten Jazzfans konnten an diesem Abend nur staunen, auf welch hohem Niveau die vier Youngster ihr Publikum beglückten. Schnurrten doch die Rhythmiker mit Caris Hermes am satt pulsenden Bass zu Niklas Walters elegant swingenden Beats wie ein Schweizer Uhrwerk hinter den beiden Melodikern. Faszinierend, mit welcher Gelassenheit und welch feinem Gespür für harmonische Raffinessen Jakob Lüffe leichthändig und doch zupackend wundersame Lines in den kleinen Bechstein-Flügel drechselte, die immer wieder zu betörender Schönheit aufblühten.
Mit voluminösem Ton in delikater Geschmeidigkeit
Ein kurzweiliges Vergnügen, zu dem Pascal Bartoszak mit voluminösem Ton in delikater Geschmeidigkeit quer durch alle Lagen sein Kenner an Jackie McLean erinnerndes Altsax hinreißend druckvoll singen und jubilieren ließ. Was ihre Uptempo-Nummern wie das heitere „Jump for Joy“ mit erstaunlicher Reife beseelte, während die ebenso feinfühlig servierten Balladen im mit Kerzen illuminierten Club-Ambiente die andächtig lauschenden Zuhörer versonnen von jenen Zeiten träumen ließen, als Jazz noch Pop war.
Keine Frage nach knapp zwei Stunden, die wie im Fluge vergingen: Das war große Unterhaltungskunst erster Güte, angenehm entspannt und dennoch anspruchsvoll. Weshalb allen Jazzfans dringend das aktuelle Album „Common Ground“ (nur online erhältlich über pascal-bartoszak.de) ans Herz gelegt sei – damit kommt das Glück ins Haus.