Oberhausen. Was länger währt, wird nun wohl doch noch gut: Oberhausen hat es geschafft, formal 102 Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose einzurichten.
Gut ein Jahr nach Inkrafttreten des lange Zeit geforderten Teilhabechancengesetzes für Langzeitarbeitslose hat es die Stadt Oberhausen nach eigenem Bekunden nun doch geschafft, die von der Politik gewünschten hundert vom Bund fast komplett bezahlten Arbeitsplätze anzubieten.
Tatsächlich eingerichtet sind Mitte Januar nach Darstellung von Strategiedezernent Ralf Güldenzopf 78 Stellen im gesamten Konzern Stadt, von denen allerdings erst 32 tatsächlich mit Langzeitarbeitslosen besetzt sind. Bei 25 Arbeitsplätzen davon laufen Besetzungsverfahren mit der Auswahl von geeigneten Langzeitarbeitslosen und Vorstellungsgesprächen.
Zuschüsse von bis zu 100 Prozent
Der soziale Arbeitsmarkt bietet zwei Fördervarianten, abhängig von der Dauer der Langzeitarbeitslosigkeit. Für neue Mitarbeiter, die mindestens zwei Jahre arbeitslos waren, erhalten Arbeitgeber zwei Jahre lang einen Lohnkostenzuschuss von 75 Prozent im ersten und 50 Prozent im zweiten Jahr.
Für Arbeitslose, die in den vergangenen sieben Jahren sechs Jahre lang Hartz-IV-Leistungen bezogen haben, bekommen Arbeitgeber fünf Jahre lang Unterstützung: 100 Prozent der Tarif-Lohnkosten in den ersten beiden Jahren, in den Folgejahren dann 90, 80 und schließlich 70 Prozent der Lohnkosten. Nähere Infos: 0208-62 13 41 92.
In der Kernverwaltung sollen die Arbeitslosen als Helfer tätig sein – in der Stadtbücherei, beim Bürgerservice, im Ordnungsamt, im Schulbereich und sogar in der Pressestelle. Bei den Stadttöchtern helfen die Arbeitslosen bei der Grünpflege, bei der Verleihung und Abholung von E-Rollern, der Betreuung von Stoag-Fahrgästen und bei der Betreuung von Altenheimbewohnern. Nach einigem Hin und Her werden nun weitere 20 Stellen bei der Stadttochter OGM eingerichtet und vier weitere Plätze bei den Wirtschaftsbetrieben WBO – so dass die Stadt auf 102 Stellen kommt.
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„Sowohl das Jobcenter als auch die Stadtverwaltung streben nunmehr eine zügige Besetzung der Stellen an“, heißt es in dem aktuellen Bericht des Strategiedezernenten für den Rat. Die Chefs von Arbeitsagentur und Jobcenter in Oberhausen hatten die zögerliche Einrichtung geförderter Langzeitarbeitslosen-Jobs durch Stadt und Stadttöchter kritisiert.
Zusammen mit den besetzten Jobs in privaten Unternehmen sind nun 126 Arbeitsplätze mit einem Lohnzuschuss von bis zu 100 Prozent für fünf Jahre in Oberhausen besetzt. Nur neun Arbeitslose haben ihren Vertrag wieder auflösen müssen.