Oberhausen. Beim Treffen im Rathaus dankt Oberbürgermeister Daniel Schranz den Kindern für ihren Einsatz – und spricht Mut zu.
Oberbürgermeister Daniel Schranz begrüßte am Freitag die Sternsingerinnen und Sternsinger von Oberhausen zum traditionellen Treffen im Rathaus – und machte dem Nachwuchs Mut, sich in diesem Jahr gleich zwei Herausforderungen zu stellen.
„Die brauchen unsere Hilfe.“ Max, zehn Jahre, ist ein Fan von klaren Worten. Das macht er an diesem Morgen gleich doppelt deutlich. Zunächst, als der Sternsinger dem Rathaus stellvertretend für die Stadt Oberhausen den Segen gibt. Flüssig und fehlerfrei, versteht sich. Und danach im Interview, wo Max über Krieg und Flüchtlingsunterkünfte im Libanon spricht.
Sternsinger ziehen bis zum 6. Januar von Tür zu Tür
Max erfasst damit die Eckpfeiler das 62. Dreikönigssingen, das der Bund der Deutschen Katholischen Jugend zusammen mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ noch bis zum 6. Januar organisiert. Unter dem Motto „Frieden! Im Libanon und weltweit“ zieht der Nachwuchs der Stadt von Tür zu Tür, um in diesem Jahr Geld für das Land im Nahen Osten zu sammeln.
Denn im Libanon spitzt sich die Lage kontinuierlich zu, seit 2011 aus dem Nachbarland Syrien bis zu 1,5 Millionen Kriegsflüchtlinge über die Grenze strömten. Eine überlastete Infrastruktur, dazu Misswirtschaft und Korruption verursachen zunehmend Spannungen.
Die sind auch dem Oberhausener Nachwuchs bewusst, wie Claudia Schwab erklärt. Mit Videos, Fotos und Berichten der Flüchtlingskinder hätten sich die Sternsinger im Vorfeld informiert, erzählt die Gemeindeleiterin von St. Johannes Evangelist. Schwab: „Wenn Kinder anderen Kindern etwas erklären, dann kommt das nochmal ganz anders an.“
Daniel Schranz schlägt Brücke zu Schulhöfen und Facebook
Es ist die eine Seite des Dreikönigssingen, die Brücke zur anderen schlägt Gastgeber Daniel Schranz. „Unfrieden gibt es nicht nur in Krisenländern, sondern auch bei uns, im Kleinen.“ Und benennt neben dem Familienstreit die Auseinandersetzung on- bzw. offline, bei Social Media und auf Schulhöfen.
Helfer in der Not und Multiplikatoren für ein soziales Miteinander – die Aufgabe der Oberhausener Sternsinger ist groß. Der Oberbürgermeister macht Mut: „Wir haben eine Verantwortung für andere. Toll, dass ihr diese Verantwortung lebt.“ Lotte, Pia und Geburtstagskind Paulina, allesamt zehn Jahre alt, gehen mit Eifer an die Sache. Nach anfänglichem Zögern sprudelt es aus dem Trio heraus: „Wir nehmen mit, dass wir den Kindern helfen müssen. Und dass wir nicht wir um jede Kleinigkeit streiten sollten.“ Die Botschaft trifft auf fruchtbaren Boden.