Oberhausen. Die Stadt Oberhausen hat sich erfolgreich für das Jahr 2025 beworben. Eine internationale Gäste-Schar wird erwartet. Nun sind Sponsoren gefragt.

Im Jahr 2025 wird Oberhausen zum Schauplatz eines ungewöhnlichen Traditionstreffens auf kontinentaler Ebene: Dann findet hier das Europäische Treffen der Nachtwächter- und Türmerzunft statt. 120 bis 130 Gäste aus ganz Europa werden erwartet, darunter Nachtwächter und Türmer aus England, Frankreich, aus Polen, den Niederlanden, Österreich, Dänemark, aus der Schweiz und Tschechien. Die Stadt Oberhausen hat sich auf Anregung des Holtener Nachtwächters Thorsten Rohmert für dieses Ereignis beworben und den Zuschlag für das Jahr 2025 erhalten.

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Zum Programm gehören das traditionelle Zunfttreffen, ein ökumenischer Gottesdienst und auch ein Umzug für die Öffentlichkeit. „Wir müssen viele Details noch planen und festlegen“, sagt Thorsten Rohmert. „Jetzt geht es erst einmal darum, genügend Sponsoren zu finden, um all das auch leisten zu können.“

Ihre Tatkraft bewiesen Thorsten Rohmert und seine Kollegen Dennis Herrmann sowie Michael Humrich, der erstmals dabei war, auch in diesem Advent. Ihre vier Rundgänge durch die Holtener Fachwerkgassen fanden wieder rege Resonanz, gekrönt jeweils von einem geselligen Ausklang an unterschiedlichen Orten vom evangelischen Gemeindehaus bis zum Weihnachtsmarkt am Kastell. Als treue Begleiterinnen und Unterstützerinnen waren auch in diesem Jahr Karin Lehmkühler und Helga Kriebel mit der Sammelbüchse präsent.

Stets für einen guten Zweck

Die Rundgänge finden jeweils für einen guten Zweck statt, und die Holtener zeigen sich stets spendenbereit. In diesem Jahr fließt das Geld an die Einrichtung für körper- und mehrfachbehinderte Menschen Alsbachtal. Hier wurde am Samstag das gespendete Geld, Scheine und Münzen, auf einem großen Tisch ausgebreitet und gemeinsam gezählt. Das hat eine lange Tradition bei den Nachtwächtern.

Wenn Thorsten Rohmert ins Horn bläst, ist es Zeit, durch die Holtener Gassen zu ziehen; hier im Dezember 2017.
Wenn Thorsten Rohmert ins Horn bläst, ist es Zeit, durch die Holtener Gassen zu ziehen; hier im Dezember 2017. © FFS | Kerstin Bögeholz

Nach etwa einer Stunde fleißigen Zählens stand die Spendensumme 2019 fest - und alle gerieten ins Staunen, denn: stolze 5668,47 Euro kamen zusammen; der Holtener SPD-Stadtverordnete Helmut Brodrick stockt diese Summe aus privater Schatulle traditionsgemäß immer noch auf. So war es auch in diesem Jahr, so dass nun insgesamt bemerkenswerte 5800 Euro an das Alsbachtal fließen. Dort kann das Geld derzeit besonders gut gebraucht werden, da ein umfangreicher Umbau der Räume läuft, um zeitgemäße Einzelbereiche für Wohngruppen zu schaffen.

Im nächsten Jahr fließen die Spenden aus den Rundgängen nun wieder an die Lebenshilfe, und danach ist wieder das Friedensdorf dran. Begleitet wird all das dann von den Vorbereitungen für das große Europäische Treffen in Oberhausen im Jahr 2025, das zu Christi Himmelfahrt stattfindet. „Das wird für uns ein echtes Highlight“, ist sich Thorsten Rohmert schon jetzt sicher.

Mit Debüt rundum zufrieden

Michael Humrich zeigt sich mit seinem Debüt als Nachtwächter rundum zufrieden: „Das hat mit viel Spaß gemacht! Vor allem auch, weil’s ja für einen guten Zweck ist.“

Der Neu-Nachtwächter wohnt – wie Thorsten Rohmert – ebenfalls an der Krumme Straße, also mitten in der allerschönsten Holtener Fachwerk-Idylle.

Das Jahr 2025 ist dabei mit viel Bedacht gewählt: Denn dann ist es genau 40 Jahre her, dass in Holten die Nachtwächter wieder aktiv wurden und damit an die jahrhundertealte Tradition der hauptamtlichen Nachtwächter im Stadtnorden von Oberhausen anknüpften.