Oberhausen. Monatstickets für 50 und 80 Euro an Rhein und Ruhr? Laut Stoag-Chef Werner Overkamp würde das dem Oberhausener ÖPNV mehr Fahrgäste bringen.

Die Pläne des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) das Tarifsystem zu vereinfachen und günstiger zu gestalten, stoßen bei der Stadtwerke Oberhausen AG (Stoag) auf Zustimmung. „Ich gehe davon aus, dass es in Oberhausen einen leichten Fahrgastanstieg geben würde“, sagt Stoag-Chef Werner Overkamp auf Nachfrage dieser Redaktion. Nach ersten Überlegungen des VRR könnten in Städten und Kreisen Monatstickets beispielsweise bald 50 Euro und im gesamten Verbundraum 80 Euro kosten.

Immer wieder kritisieren Bus- und Bahnreisende die hohen Ticketpreise, die im VRR verbundeinheitlich geregelt sind. Die nächste Tariferhöhung zum 1. Januar 2020 steht erst noch bevor. Die Stoag in Oberhausen verliert auch deshalb seit Jahren Fahrgäste.

Stoag-Chef hält Investitionen in ÖPNV-Infrastruktur für notwendig

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„Der Preis ist sicherlich ein Kriterium, um mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen“, meint Werner Overkamp. Es sei aber nicht das einzige Kriterium, um den ÖPNV attraktiver zu gestalten. Auch die Infrastruktur müsse erneuert beziehungsweise erweitert und das Fahrplanangebot ausgebaut werden. Hier seien Investitionen nötig, so Overkamp.

Der VRR plant außerdem, die digitalen E-Tarife („Next-Ticket“) auszubauen. Für Werner Overkamp ist das ein wichtiges Signal an Gelegenheitskunden, also jene, die nur ab und zu mit Bus und Bahn fahren. „Mit dem E-Tarif haben die Verkehrsunternehmen im VRR ja bereits in der Testphase gute Erfahrungen gesammelt. Insofern halte ich den Schritt für sehr wichtig.“

VRR-Pläne nur mit Milliardenförderung vom Bund möglich

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Das Vorhaben des VRR lässt sich aber nur mit Mitteln des Bundes realisieren. Deshalb bewirbt sich der Verkehrsverbund mit seinen Plänen als Modellregion im Klimaschutzprogramm „Saubere Luft“ der Bundesregierung. Hier sollen rund zehn Regionen finanzielle Unterstützung aus Berlin erhalten, um das ÖPNV-Angebot zu verbessern. Laut VRR wären Bundeshilfen von jährlich 220 Millionen Euro für die Dauer von mindestens fünf Jahren nötig, um die Tarifumstellung zu finanzieren.