Oberhausen. Das Bundeskartellamt segnet die Übernahme des Katholischen Klinikums Oberhausen durch Ameos ab. Neurologie und Stroke Unit ziehen nach Sterkrade.
Das Bundeskartellamt hat der Übernahme soeben zugestimmt: Der Schweizer Gesundheitskonzern Ameos darf das Katholische Klinikum Oberhausen (KKO) damit offiziell samt Altenhilfe und Serviceeinheiten übernehmen. Die KKO bleibt als Unternehmensgruppe genauso erhalten wie die über 2000 Arbeitsplätze.
Eine Zustimmung des Bundeskartellamtes war nötig, weil Ameos mit einem Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro zu den Branchengrößen zählt. Eine gute Nachricht, die nun auch dem kurz bevorstehenden Umzug von Neurologie und Stroke Unit aus dem St.-Josef-Hospital ins St.-Clemens-Hospital Schwung verleiht. Der Wechsel war lange geplant und ist vom neuen Betreiber abgesegnet worden, wie KKO-Geschäftsführer Christian Eckert versichert. Der Zeitplan ist knapp. Die rund 60 Mitarbeiter stehen in den Startlöchern, um eine logistische Meisterleistung im laufenden Betrieb zu vollbringen.
Acht Betten für Schlaganfallpatienten gibt es auch im St.-Clemens-Hospital
Acht Betten für Schlaganfallpatienten hält die Stroke Unit noch im St.-Josef-Hospital bereit. Die gleiche Anzahl wird es auch im St.-Clemens-Hospital geben. „Dazu kommen am neuen Standort aber noch vier zusätzliche, interdisziplinäre Überwachungsbetten“, freut sich der Ärztliche Direktor Dr. Christoph Zimmermann. 48 Behandlungsbetten stehen dagegen auch in Sterkrade für die Neurologie zur Verfügung. 31 auf der neu eingerichteten Station.
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Die übrigen auf einer gemeinsam mit der Inneren Abteilung genutzten Station. „Dieser Umzug bietet für uns viele Chancen“, ist sich Zimmermann sicher. Die Wege würden kürzer. „Was im Falle von Schlaganfallpatienten ein unschlagbarer Vorteil ist.“ Auch die Zusammenarbeit werde intensiver. „Allein dadurch, dass die räumliche Trennung wegfällt.“ Innere, Kardiologie, Gefäßchirurgie befänden sich künftig Tür an Tür. „Damit gelten auch kurze Wege für fächerübergreifende Gespräche“, sagt Zimmermann.
Unfallchirurgie und Orthopädie verschmelzen zu einer Station
Wo die eine Abteilung mehr Fläche benötigt, muss Platz an anderer Stelle eingespart werden: Die Unfallchirurgie und Orthopädie des St.-Clemens-Hospitals werden schon bald zu einer Station verschmelzen – mit nur noch einem Chefarzt. Und noch einen Haken hat der Umzug: Die Stroke Unit, inzwischen im vierten Jahr offiziell zertifiziert, wird diese Auszeichnung verlieren.
„Nicht weil wir schlechter geworden sind“, betont Zimmermann. „Sondern weil alle Abläufe im Minutentakt durchgeplant sein müssen.“ Neue Räumlichkeiten bedeuteten eben auch, dass neue Konzepte erstellt werden müssten. „Sobald die für das Clemens-Hospital stehen, wird mein Nachfolger die Zertifizierung aber wieder beantragen“, betont Zimmermann. Der Chef selbst verabschiedet sich am 31. Januar 2020 in den Ruhestand. „Ich hätte den Umzug gerne in den Februar verlegt“, erzählt er augenzwinkernd.
Stroke Unit steht für Notfälle durchgängig bereit
Neuaufnahmen auf der Neurologie des St.-Josef-Hospitals werden aktuell zurückgefahren. Notfälle können nach wie vor und das nahtlos bis zum letzten Tag in die Stroke Unit kommen.
Am 16. Dezember werden die restlichen Geräte und mit ihnen die Patienten nach Sterkrade verlagert, damit am 17. Dezember der Betrieb am St.-Clemens-Hospital aufgenommen werden kann.
Er kann sich beruhigt verabschieden. Die Zukunft seiner Abteilung – der einzigen Neurologie und Stroke Unit in Oberhausen – ist gesichert. „Weil wir hier gute Arbeit leisten – seit wir die Stroke Unit eröffnet haben, ist die Sterblichkeit bei Schlaganfällen in Oberhausen um acht Prozent gesunken.“
Das Personal ist bei der Konkurrenz heiß begehrt
Das liege nicht zuletzt am hochqualifizierten Personal. „Als die Konkurrenz von unserer Insolvenz hörte, schalteten die sofort Anzeigen, unsere Leute könnten nahtlos bei ihnen anfangen“, sagt Eckert. Die Mitarbeiter der Neurologie entschieden sich dagegen. Sie wollen ihrem KKO treu bleiben. „Zum Glück“, sagt Zimmermann und lobt: „Diesem top eingespielten Team haben wir unseren Erfolg zu verdanken.“
Noch wird im St.-Clemens-Hospital mit Hochdruck am Umbau gearbeitet. Die ersten Räume sind bereits fertig. „Das meiste können wir mit unseren eigenen Technikern stemmen“, erzählt Eckert. So halten sich letztlich die Kosten dafür mit insgesamt 100.000 Euro in einem überschaubaren Rahmen.