Oberhausen. Das Handelsunternehmen Edeka steckt in Oberhausen 200 Millionen Euro in ein großes Logistikzentrum. Das Bauprojekt setzt neue Rekordmarken.

Der Anfang ist gemacht! Der Spatenstich am Dienstagnachmittag auf der Brachfläche dürfte für Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) zu den angenehmeren Anlässen seiner bisherigen Amtszeit zählen. Der erste Bürger der Stadt gab nach der mühevollen Planungsphase für das neue Logistikzentrum des Handelsunternehmens Edeka auf der Oberhausener Waldteich-Freifläche nicht nur den Startschuss, sondern erfüllte sich auch den Traum kleiner Jungen und Mädchen: Schranz durfte bei einem bulligen Bagger einmal die große Schaufel bedienen.

Edeka startet Großbaustelle auf 288.000 Quadratmetern Fläche

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Das Großprojekt klingt für Edeka Rhein-Ruhr wie eine Baustelle der Rekorde. „Bei dem Logistikzentrum in Oberhausen handelt es sich um das größte Bauprojekt unserer Unternehmensgeschichte“, sagte Thomas Kerkenhoff, Geschäftsführer von Edeka Rhein-Ruhr, vor rund 100 geladenen Gästen in einem weißen Zelt auf dem Freigelände wenig kleinlaut. Die Baustelle erstreckt sich neben der Autobahn A3 auf 288.000 Quadratmetern. 110 Millionen Euro investiert Edeka in den Bau. Weitere 90 Millionen Euro in die technische Infrastruktur. Das ist mehr, als noch zu Beginn der Planungsphase veranschlagt.

Sandra Strohbücker (Logport), Peter Meis (Edeka), Daniel Schranz (Oberbürgermeister), Thomas Kerkenhoff (Edeka-Geschäftsführer), Andi Bertmann (Edeka-Logistikleiter), Raik Stegmann (Betriebsleiter Edeka Moers), Michael Dufhues (Vorstand Bremer AG) und Volker Scholz (Projektleiter Bremer AG) beim Spatenstich für das Edeka-Zentrallager an der Waldteichstraße.
Sandra Strohbücker (Logport), Peter Meis (Edeka), Daniel Schranz (Oberbürgermeister), Thomas Kerkenhoff (Edeka-Geschäftsführer), Andi Bertmann (Edeka-Logistikleiter), Raik Stegmann (Betriebsleiter Edeka Moers), Michael Dufhues (Vorstand Bremer AG) und Volker Scholz (Projektleiter Bremer AG) beim Spatenstich für das Edeka-Zentrallager an der Waldteichstraße. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Neben der guten Anbindung zur Autobahn sorgte die gewaltige Fläche dafür, dass in Oberhausen nun auch rund 1000 Arbeitsplätze geschaffen werden. „Es ist gar nicht so einfach, ein Grundstück in dieser Größenordnung im Ruhrgebiet zu finden“, ordnet Kerkenhoff die Entscheidung des Unternehmens ein. In nur 24 Monaten Bauzeit soll ein Zentrallager für 16.000 Lebensmittel entstehen. Dabei handelt es sich neben Produkten aus dem Trockensortiment auch um Tiefkühlprodukte, Obst, Gemüse und Molkereiprodukte.

Logistikzentrum in Oberhausen besitzt mehrere Temperaturzonen

Dass dieses Zentrallager künftig als Alles-Könner funktionieren soll, stellt die Bauplaner durchaus vor Herausforderungen. Schließlich gilt es hier Lagerplätze zu schaffen, die unterschiedliche Temperaturzonen besitzen und mit unterschiedlicher Indoor-Technik ausgestattet werden müssen. Mehr als 4000 großformatige Pfähle werden im ersten Bauabschnitt verbaut, die aneinander gereiht eine Strecke von Oberhausen bis Hamm ergeben würden.

Edeka Rhein-Ruhr betreibt 850 Lebensmittelmärkte

Edeka Rhein-Ruhr betreibt rund 850 Lebensmittelmärkte unter den Namen „Edeka“ und „Marktkauf“. Dies geschieht im Verbund mit selbstständigen Kaufleuten. Hinzu kommen 250 Getränkemärkte, überwiegend unter der Marke „Trinkgut“.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Edeka nach eigenen Angaben einen Umsatz von 4,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen zählt pro Tag rund 800.000 Kunden.

Edeka verlagert mit dem neuen Logistikzentrum seinen Lagerstandort von Moers nach Oberhausen. Die Mitarbeiter am alten Standort erhalten Jobangebote, da das Lager am Waldteich aber deutlich größer ist, sollen zusätzliche Stellen entstehen – vor allem für Techniker, Mechatroniker und Elektriker.

Edeka möchte durch neues Logistikzentrum Fahrzeiten verringern

Edeka möchte mit dem neuen Logistikzentrum die Wege zu den Geschäften verkürzen und dadurch Lkw-Kilometer einsparen. Zudem bietet der Standort in Oberhausen kürzere Wege für die Be- und Entladung der Transporter und zudem deutlich mehr Parkplätze für wartende Fahrzeuge. Eine separate Straße zum Gelände soll die umliegenden Straßen entlasten.