Oberhausen. Das freie Theater Glassbooth zeigt am 3. November Lot Vekemans’ Monolog. Die Autorin lässt den Jünger, der Jesus verriet, Fragen stellen.
Das freie Theater Glassbooth gastiert am Sonntag, 3. November, um 16 Uhr in der evangelischen Christuskirche, Nohlstraße 2, um den Monolog „Judas“ aufzuführen. Sein Name steht für Verrat. Doch wäre ohne diesen Menschen und ohne seinen Judaskuss das Christentum nie zur Weltreligion geworden.
Spekulationen über Motive von Judas
Es hat in jedem Zeitalter Spekulationen über Judas und seine Motive gegeben. Nach 2000 Jahren ist es an der Zeit, dass Judas selber spricht: In einer selbst inszenierten Show will er seine Tat wieder auf ein menschliches Maß bringen und sein Publikum dahin führen, wo es lieber nicht sein möchte: zu dem Judas in sich selbst. So gibt die niederländische Autorin Lot Vekemans dem Jünger, der Jesus verriet, ein Gesicht und lässt ihn Fragen stellen. Was wäre gewesen, wenn ich in Gethsemane bei Jesus geblieben wäre? Was wäre aus ihm geworden? Und was wäre aus mir geworden?
„Judas wird von den Menschen verhöhnt, damit sie ihre eigenen Seelen reinwaschen“, erklärt die 54-jährige Autorin Lot Vekemans. „Es ist auffällig, dass in Porträts, die über die Jahrhunderte entstanden sind, Judas immer hässlicher und böser dargestellt wurde.“
In der Passionszeit Premiere für Judas
Dominik Hertrich spielt Judas, Danny-Tristan Bombosch begleitet am Flügel, Jens Dornheim führt Regie. Die Inszenierung hatte in der Passionszeit 2018 Premiere und wurde bereits in Kirchen im Ruhrgebiet und im Rheinland mit Erfolg aufgeführt. Im Anschluss an die Aufführung wird es die Möglichkeit zum Austausch über den Judas-Monolog geben. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Spende gebeten.