Oberhausen. In den Flüchtlingsunterkünften der Stadt leben immer weniger Menschen. Nun überlegt die Politik, sogar zwei Heime in Oberhausen zu schließen.

Immer weniger einst als Flüchtlinge nach Oberhausen gekommene Menschen leben in den städtischen Gemeinschaftsunterkünften. Die Plätze sollen daher nun weiter abgebaut werden. Dafür möchte die Stadt zwei Standorte schließen.

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Auf der Liste stehen die Unterkünfte an der Gabelstraße und der Ruhrorter Straße. Die Einrichtung an der Gabelstraße soll komplett aufgegeben werden. 128 Plätze gibt es dort, nicht einmal 50 sind aktuell belegt. Die Unterkunft an der Ruhrorter Straße soll nach Willen der Stadt den Betrieb zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwar einstellen, diesen aber wieder aufnehmen, sollte der Bedarf wieder steigen. 100 Menschen können dort wohnen, 44 leben dort tatsächlich.

SPD sah den Stadtsüden benachteiligt

Den Container-Standort an der Gabelstraße möchte die Stadt Oberhausen komplett aufgeben.
Den Container-Standort an der Gabelstraße möchte die Stadt Oberhausen komplett aufgeben. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Der Rat der Stadt muss den Plänen der Stadtverwaltung in seiner nächsten Sitzung am 23. September zustimmen. Ursprünglich wollte die Stadt nur eine Einrichtung schließen, nämlich die Unterkunft an der Gabelstraße. Doch auf Initiative der Oberhausener SPD überarbeitete die Verwaltung die ursprünglichen Pläne noch einmal. Denn aus Sicht der Sozialdemokraten hätten diese den Süden der Stadt erheblich benachteiligt.

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Der Großteil der Oberhausener Flüchtlinge lebt im Süden der Stadt. Die große Herausforderung der Integration muss aus Sicht der SPD also ausgerechnet der Teil der Stadt bewältigen, der ohnehin sozial schwächer gestellt ist. Es sei daher unfair, lediglich den Norden der Stadt durch die Schließung der Unterkunft an der Gabelstraße zu entlasten.

Plätze werden sukzessive abgebaut

Die Plätze in den Oberhausener Flüchtlingsunterkünften baut die Stadt seit vergangenem Jahr sukzessive ab. So hat der Rat im Juni 2018 beschlossen, die Standorte an der Weierstraße und der Elsässer Straße zu schließen sowie die Plätze an der Bahnstraße zu reduzieren. Dort sind größtenteils Familien und alleinstehende Frauen untergebracht – Menschen, die besondere Unterstützung benötigen.