Oberhausen. Leckere Bratwürste gibt es viele. Erst die richtige Soße unterscheidet häufig den Kult-Imbiss. Wir schauen Oberhausener Buden auf die Currywurst.
Wer einen Imbiss-Besitzer anlässlich des Tages der Currywurst am 4. September nach seinem Rezept für seine Currywurst-Soße fragt oder von Coca-Cola doch bitte schön die genaue Rezeptur ihrer Brause verlangt, erhält ungefähr die gleiche Antwort: Außer einem herzhaften Lachen des Gegenübers ist da nicht viel zu machen. Schließlich sorgt auch in Oberhausener Pommesbuden die Soße bei der Currywurst für den entscheidenden Unterschied – auch im Bärengrill am Knappenmarkt.
Currywurst mit Sambal Oelek für mutige Gaumen
Hier lächelt Besitzer Abdulkader Taktak, wenn man ihn nach den beliebten Currywürsten fragt. Die Soße? Ja, eine wichtige Zutat! Das Rezept? Ja, ein Geheimnis! Eine spezielle Gewürzmischung, so sagt er, macht den Geschmack der dortigen Currywurst aus. Die Schärfe, so der leidenschaftliche Imbissverkäufer, sei dabei nicht entscheidend, sondern eine Sache des individuellen Geschmacks des Kunden. Erst wird bestellt, dann erhält die Soße ihre endgültige Note. „Ältere Menschen und Kinder vertragen manchmal eine zu scharfe Soße nicht, darum fragen wir vor dem Nachwürzen nach!“
Wer seinen Geschmacksnerven mehr zumuten möchte, der kann am Knappenmarkt einen feurigen Zuschlag erhalten. Der Bärengrill ergänzt auf Wunsch einen Spritzer Sambal Oelek, eine aus Indonesien stammende Würzsoße auf Chili-Basis.
Neben dem Jägerschnitzel ist die Currywurst im Imbiss im Stadtosten der logische Verkaufsschlager. Manchmal verzichten die rustikalen Feinschmecker sogar auf die Beilage und bestellen sich eine doppelte oder dreifache Currywurst.
Currywurst-Soße beinhaltet manchmal Kandis und O-Saft
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Andere Stuben, andere Sitten: Die Rezepte unterscheiden sich wie die Vorlieben bei Fußball-Vereinen. Es gibt die Soßen mit Tomatenmark, Zwiebeln, Currypulver und Öl, manchmal mit Balsamico-Essig, Gurken, dunklem Kandis sowie Orangen-, Apfel- und Kirschsaft. Die Liebe zur eigenen Geschmacksmischung ist groß. Die nachfolgenden Varianten sind im dichten Currywurst-Kosmos in Oberhausen auch ausdrücklich als Teller-Stichproben genannt.
Schon die Konsistenz der Currywurst-Soßen unterschiedet sich oft: Beim Traditionsimbiss „Reichstein“ in Osterfeld an der Kettelerstraße landet eine deutlich sämige Variante auf dem Teller, die eine rege Fangemeinde um das Schälchen schart. Hier liegt eine Besonderheit im Detail: Mit einem Kleckser Ketchup auf der dicklichen Soße kann die Wurst-Wonne nach Geschmack noch verfeinert werden.
Wurst-Wonne schmeckt nach Tomaten oder Braten
Currywurst-Soße für Teller-Nachbarn
Wer seine Currywurst liebt, der betrügt sie manchmal mit dem Teller-Nachbarn. Praktischerweise lassen sich die typischen Begleit-Pommes auch in der leckeren Soße baden. Noch mehr Synergie gibt es beim beliebten „Taxi-Teller“, der neben Currywurst und Pommes auch eine Portion Gyros bereithält.
Normalerweise bewegt sich der Solo-Preis der Currywurst in Imbissstuben zwischen 2,50 und 3 Euro – auf Wunsch gibt es häufig eine Scheibe Toastbrot oder ein Brötchen dazu.
Das genaue Gegenteil gibt es auf der Kapellenstraße beim „Balkan Grill“ – hier wirkt die Soße deutlich weniger sämig und besitzt eine eher fruchtige Note. Wer seine Geschmacksnerven dagegen auf eine tomatige Erkundungstour schicken möchte, der ist bei „Ullis Grillstube“ auf der Teutoburger Straße gut aufgehoben. Auch den „Fritten-Spezialist“ an der Paul-Reusch-Straße kann man in diese Schlemmerkategorie einordnen.
Ins eher Bratensoßen-ähnliche, aber auf Wunsch auch schärfere, geht es bei der Currywurst beim „Rathaus-Grill“ an der Schwarzstraße. Hier wird auch auch ein optischer Unterschied mancher Soßen-Sortimente deutlich – die Currysoße färbt die Wurst-Wonne hier etwas dunkler.
Wer übrigens behauptet, dass unterschiedliche Geschmäcker nur der Einbildung geschuldet seien, der wird von Currywurst-Fans nur einen Satz hören: Quatsch mit Soße!