Oberhausen. Drei Frauen müssen es nun richten – die SPD ist unter Druck. Sie muss im Wahljahr 2020 massiv kämpfen, wenn sie stärkste Fraktion bleiben will.
Die personelle Zeitenwende bei der einst so stark durch Industrie-Arbeiterschaft und mächtige Gewerkschaften geprägten Oberhausener Sozialdemokraten muss die Partei beflügeln – denn die Gefahr für die SPD ist groß, dass sie in ihrer einstigen Hochburg ihre Macht im Rat als stärkste Kraft bei der Kommunalwahl 2020 verliert.
Dabei hat die Fraktion für den Wahlkampf eine entscheidende Funktion: Durch ihre Nähe zu Themen, durch ihre Kontakte im Wahlkreis, durch ihr Wissen prägt sie den inhaltlichen Kurs der Partei. Jetzt legen drei Frauen an der Spitze die Basis dafür, ob die Inhalte der SPD die Wähler begeistern oder abschrecken werden. Weiblicher, jünger, dynamischer – augenfälliger kann der Personalwechsel nicht ausfallen.
Wolfgang Große Brömer ist der letzte Vertreter einer Zeit im Ruhrgebiet, in der Männerfreunde bei Bier und Schnaps in Hinterzimmern die Weichen für die Zukunft der Stadt stellten. Irgendwie und irgendwann ist dabei der intensive Kontakt zu den Alltagssorgen der meisten Bürger verloren gegangen – einer der vielen Gründe, warum die einstige Kümmerer-Partei auch im Ruhrgebiet so sehr absackte.
Wenn die SPD wieder stärker werden will, müssen alle Sozialdemokraten vor Ort anpacken – und sich nicht auf ein paar wenige Kräfte oben verlassen.