Oberhausen. Auf dem Saporishja-Platz in der Innenstadt freut sich die Alte Oberhausener Karnevalsgesellschaft über Hunderte Besucher. Neuerungen kommen an.

Wuchtiger Wind hat schon bei so manchem Festzelt an der schützenden Plane gerüttelt. Von daher wirkt es nicht unbedacht, dass die Alte Oberhausener Karnevalsgesellschaft (AOK) Weiß-Rot bei ihrem neuen Sommerfest auf dem Saporishja-Platz auf Nummer sicher ging. Acht große Wassertanks mit jeweils 1000 Liter Inhalt sorgten beim Partyzelt für einen sicheren Stand. Nun: Böse Böen gab es genauso wenig wie ein Regen-Risiko. Daher wappneten sich die Gastgeber am Samstag und Sonntag höchstens für stürmischen Applaus.

Experimentierbasis der Karnevalsszene

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Einige szenekundige Karnevalisten werden sich verwundert die Augen gerieben haben. Die AOK Weiß-Rot wechselte den etablierten Standort am Friedensplatz erstmals mit der Freifläche vor dem illuminierten Bert-Brecht-Haus. Als Experimentierbasis für eine neue Innenstadt-Festivität wird mancher im Vorstand von Oberhausens ältestem Karnevalsverein den Standort gesehen haben. Was in der bekanntlich nicht immer sonderlich beweglichen Karnevalsszene schallend scheitern kann, sorgte jedoch schon am frühen Samstagabend für hochgezogene Mundwinkel.

An Partystimmung mangelte es beim Sommerfest der Alten Oberhausener Karnevalsgesellschaft nicht – zwei Tage bespielte der Verein den Saporishja-Platz.
An Partystimmung mangelte es beim Sommerfest der Alten Oberhausener Karnevalsgesellschaft nicht – zwei Tage bespielte der Verein den Saporishja-Platz. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Neben dem sommerlichen Wetter stimmte nämlich auch die Zuschauerresonanz. Bereits am Nachmittag schauten Neugierige am Saporishja-Platz vorbei. Mit dem Handy-Ticker prüften Weiß-Rote nach, was denn die Rot-Weißen mit ihren Fußballkünsten zeitgleich beim Auswärtsspiel in Bergisch-Gladbach vollbrachten. Ansonsten freute man sich doch ein wenig über das Festzeltdach. Dieses diente nun nicht als Regenschutz, sondern als überdimensionales Sonnensegel. Schöner Schatten!

Festzelt dient als Sonnensegel

Das dachte sich vermutlich auch Chris Höppner, der mit dem Team des Dreigestirns der Karnevalsgemeinschaft „Dampf drauf“ trotz der sommerlichen Temperaturen eine flotte Tanzeinlage auf die Bühne brachte. Den Körpereinsatz belohnte der Applaus. „Ich kann nichts machen, ich schwitze trotzdem!“ Immerhin konnte sich Höppner auf etwas kühle Seeluft freuen. Der künftige Regent wechselte vom Saporishja-Platz zu einer zeitgleich startenden Schiffstour der Ehrengarde.

Vorgeschmack auf die Session

Die Sommerfeste der Karnevalsvereine dienen als Vorgeschmack auf die am Elften im Elften startende Narrensession. Die Aktiven erscheinen noch nicht im Kostüm, sondern in der Regel in der Vereinskleidung, die das gesamte Jahr getragen werden darf.

Die AOK Weiß-Rot bittet vor dem Sessionsstart noch zum Warm-up namens „Kölsche Tön“. Bei dem launigen Vormittag gibt es am Sonntag, 13. Oktober, ab 11.11 Uhr im Ebertbad humoristische und tänzerische Darbietungen.

Dabei hätte sich auch eine Abend-Audienz durchaus gelohnt. Sänger Nockes (bürgerlich: Norbert Klapper), der Wochen vorher schon mit seiner Band Nockrock beim Oberhausener Innenstadt-Festival Musik-Sommer-Nacht abfeierte, entpuppte sich am späten Samstagabend trotzdem wieder als Straßenfeger. Der Pfefferminz-Prinz von Marius Müller-Westernhagen mischte sich mit dem Schrei nach Liebe von den Ärzten. Vor der Bühne huldigten Besucher mit Kondition den Partyklängen mit wilden Tanzeinlagen. Am Sonntagmittag folgte noch ein Frühschoppen mit italienischer Musik als Kehraus.

Fortsetzung an dieser Stelle im kommenden Jahr? Nicht ausgeschlossen!