Oberhausen. . Erst drohten Gewitter, dann Sturmböen: „Olgas Rock“ musste sogar den Festival-Start verschieben. Am Ende hatten 17.500 Fans in Oberhausen Spaß.
Abgesang und abfeiern liegen manchmal verflixt nah beieinander: „Olgas Rock“ muss in Oberhausen-Osterfeld einige unangenehme Klippen umschiffen – und atmet am Ende doch erleichtert auf. Die Initiatoren vermelden 9000 Fans am Freitag und 8500 Anhänger für den Samstag – dabei hatte es beim beliebten Umsonst-und-draußen-Festival zwischenzeitlich sogar nach einem Totalausfall ausgesehen.
„Olgas Rock“ blickt hinter der Bühne aufs Wetterradar
Wie sich Bilder gleichen können. Tief hinten im Produktionscontainer blicken sie am Freitag gebannt auf das Wetterradar. Die Telefonnummer vom Deutschen Wetterdienst (DWD) liegt griffbereit. Vorne auf den Wiesen poltert sich das Wiener Spaß-Ska-Sammelsurium Russkaja („Dschingis Khan in cool!“) mit einer formidablen Instrumenten-Schau ein. Und am Himmel drängt sich eine dichte Wolkendecke mit Unwettergefahr zum Gelände der ehemaligen Landesgartenschau.
Doch Potz-Blitz, alles bleibt ruhig. Einige Tropfen, geschenkt! Die Fans verwandeln die Wiesen im Olga-Park in ihren ganz eigenen Festival-Camingplatz. Sie pflanzen sich auf das Grün oder sie ackern direkt am Bühnengraben. Ein Hoch auf die Gemütlichkeit!
Metalcore-Haudegen treffen auf Alternative-Rocker
Die Essener Alternative-Rocker von Breathe Atlantis testen aus, wie sich die Luft über den Köpfen der dicht zusammenstehenden Fans anfühlt – Stage Diving! Für ihre Anhänger sind auch die Metalcore-Haudegen Eskimo Callboy aus Castrop-Rauxel ein echter Brüller. Letztlich gibt es zufriedene Gesichter und Ohren: Es ist zwischen den Grashalmen genauso gut gefüllt wie im Vorjahr!
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Am Samstag. Wieder bange Blicke auf die Wetterkarte. Der Deutsche Wetterdienst warnt diesmal vor Sturmböen. Außenstehende belächeln „das bisschen Wind“, doch die plötzlich aufkommenden Böen haben das Potenzial, einem die Pizza vom Teller zu fegen. Die bullige und trichterartige Bühne mit ihren breit gefächerten Wänden wackelt wenig verheißungsvoll.
Sicherheitssitzung entscheidet über verspäteten Einlass
Sicherheitssitzung. Der organisierende Musikverein Rocko bespricht sich mit dem Kulturbüro der Stadt sowie Polizei und Feuerwehr. Danach steht fest: „Olgas Rock“ kann am Samstagmittag nicht pünktlich starten. Abwarten!
Nervöses Ausharren. Dann wird der Wind schwächer. Mit zwei Stunden Verspätung öffnen sich die Tore zum gesperrten Olga-Park. Hinter den Kulissen stricken die Planer fieberhaft am Programm. Für die drei musikalischen Starter Dote, Binyo und The Thrill gibt es kein Happyend. Im dichten Programm bis 23 Uhr ist kein Platz mehr – auch die restlichen Bands müssen an Spielzeit sparen. Die große Bühne bleibt gesperrt, die kleinere Bühne 2 ist fortan der Festival-Hot-Spot.
Fans lassen Festival „Olgas Rock“ nicht im Stich
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Immerhin: Die Fans lassen „Olgas Rock“ nicht im Stich – meist schwingt gute Stimmung mit. Deutlich weniger sind sie als sonst. Aber bis zum furiosen Finale mit dem Berliner Elektro-Pop-Kollektiv Großstadtgeflüster füllt sich die Parkanlage nach all den Hindernissen respektabel. Ein Glücksfall: Zum Endspiel geben die Macher sogar wieder die große Bühne frei. „Wir haben zwischendurch geschwitzt, sind nun aber glücklich. Wir konnten das Festival zu Ende bringen – und die Leute hatten ihren Spaß“, sagt Mitorganisator Ralf-Ingo Stöck.
Angenehme Überraschungen? Musikalisch sind es die „Panic Waves“ der Mannheimer Alternative-Rocker The Intersphere. Und am Getränkestand gefallen die neu eingeführten Ein-Liter-Becher. Schon früh sind die XXL-Humpen an beiden Festivaltagen vergriffen.