Oberhausen. Noch 2019 beginnt die Sanierung der Buschhausener Straße. Fahrspuren und Kreuzungen werden gesperrt, die Arbeiten dauern zweieinhalb Jahre.
Der Stadt steht eine Großbaustelle an neuralgischer Stelle ins Haus, Verkehrsprobleme sind vorprogrammiert: Der Landesbetrieb Straßen NRW wird die viel befahrene Buschhausener Straße auf einer Strecke von insgesamt 2,5 Kilometern komplett sanieren. Die Arbeiten sollen bereits in einigen Wochen beginnen – und insgesamt rund zweieinhalb Jahre andauern.
Es ist viel zu tun: Sowohl die Fahrbahn als auch die Fuß- und Radwege werden erneuert, zwei Brücken teilsaniert, die Ampelanlagen an sechs Kreuzungen ausgetauscht, das Entwässerungssystem instand gesetzt. Noch wertet der Landesbetrieb die eingegangenen Angebote aus den Ausschreibungen aus, doch bereits im September oder Oktober sollen die Arbeiten beginnen. Das berichtete Mario Korte, Vertreter von Straßen NRW, in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses.
Zufahrt zum Wertstoffhof
Es gibt einige Faktoren, die die Arbeiten erschweren und die Geduld von Anwohnern und Autofahrern auf eine harte Probe stellen werden: Die Buschhausener Straße ist eine Hauptverbindungsstraße, daher viel befahren. Sie grenzt an ein Gewerbegebiet, dessen Zufahrt auch während der Bauarbeiten gewährleistet werden muss. Busse der Stoag nutzen die Buschhausener Straße, um auf das Betriebsgelände an der Max-Eyth-Straße zu gelangen.
Ebenfalls an der Buschhausener Straße liegt der Wertstoffhof der Wirtschaftsbetriebe. Auch hier muss Straßen NRW dafür sorgen, dass Bürger trotz der Arbeiten Grünschnitt, Bauschutt und andere Abfälle entsorgen können. Ulrich Real (SPD) sieht hier eine der größten Staugefahren. Er schlug im Planungsausschuss vor, an anderer Stelle eine Dependance des Wertstoffhofes zu errichten, um das drohende Verkehrschaos abzuwenden.
Verkehr fließt einspurig
Während der Sanierung, so das Ziel, soll die Buschhausener Straße weitestgehend befahrbar bleiben – auf jeweils einer Spur. Doch ganz ohne Sperrungen von Straßenabschnitten und Kreuzungen wird es nicht gehen. Diese sollen höchstens 14 Tage andauern. Umleitungen werden eingerichtet – Autos und Lkw werden dann vor allem über die Thüringer, Skagerrak- und Lindnerstraße, aber auch die Westmark-, Liricher, Ulmen- und Katharinenstraße fahren. Die Arbeiten sind in fünf Bauabschnitte aufgeteilt, über die jeweiligen Umleitungsstrecken werden Bürger und Autofahrer vorab informiert.
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Straßen NRW wird im Bestand sanieren, das heißt keine großen Änderungen etwa an der Aufteilung von Fahrbahn, Fuß- und Radwegen vornehmen. Bei den Mitgliedern des Planungsausschusses sorgte das für einige Kritik. Tenor bei SPD, Linken und Grünen: Wenn man ohnehin saniert, hätte man auch gleich die Radwege ausbauen können. Spielraum gibt es aber lediglich bei den Fahrbahn-Markierungen. Und da wollen sich Stadt und Landesbetrieb noch einmal beraten.
Politik kritisiert die Pläne
Landesbetrieb ist zuständig
Da die Buschhausener Straße eine Landesstraße ist (L 215), fällt sie in die Zuständigkeit des Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen, kurz Straßen.NRW, der den Großteil an Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen betreut.
Nach eigener Aussage umfasst das gesamte von Straßen.NRW betreute Streckennetz rund 2250 Kilometer Autobahnen, 4440 Kilometer Bundesstraßen, 13.100 Kilometer Landesstraßen und rund 14.000 Bauwerke wie Brücken und Tunnel.
Ulrich Real schien zudem an einer Absprache zwischen Straßen NRW und dem Wasser- und Schifffahrtsamt zu zweifeln. Denn die Kanalbrücke an der Buschhausener Straße wird ebenfalls im Bestand saniert – und dabei nicht erhöht, wie es etwa an der Konrad-Adenauer-Allee geschieht, damit Schiffe weiterhin problemlos drunter her fahren können. Albert Karschti (Offen für Bürger) kritisierte den strammen Zeitplan: „Die Pläne sind festgezurrt, wir können nicht mehr eingreifen.“ In der Tat ging es lediglich um eine Kenntnisnahme der Baupläne, die Arbeiten beginnen noch in diesem Jahr. Sabine Janclas, Leiterin des städtischen Bereiches Verkehrsplanung und Tiefbau: „Die Straße ist kaputt und muss dringend saniert werden.“ Ein Ausbau der Radwege sei aus Platzgründen nicht möglich.