Oberhausen. . Die bisherige Präsenz der Polizei und der Ordnungskräfte der Stadt reicht der Oberhausener CDU nicht aus. Sie will neue Anlaufstellen einrichten.
Die Oberhausener CDU will mehr Streifen von Polizisten und dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) durch die Fußgängerzonen von Alt-Oberhausen, Osterfeld und Sterkrade schicken.
Nach jahrelangem Drängen der Christdemokraten entsteht nun erst einmal im Laufe dieses Jahres eine gemeinsame Anlaufstelle der städtischen Ordnungskräfte und der Bezirkspolizisten auf der Marktstraße. Die „City-Wache“ wird in einem alten Gebäude installiert – gegenüber dem früheren Warenhaus Kaufhof, das ja bis Frühjahr 2020 in ein Hotel umgebaut wird.
Nun sollen solche Anlaufstellen nach Wunsch der CDU auch in der Mitte von Sterkrade und Osterfeld entstehen – zumindest für den Übergang. Anlass sind die anstehenden Bauarbeiten in der Polizeiwache Sterkrade am Wilhelmplatz, die bereits im Laufe dieses Sommers beginnen sollen. Ähnlich wie die Kollegen im Polizeipräsidium am Friedensplatz in der Innenstadt sollen die Polizisten für die Renovierungen umziehen – und zwar aufs Areal der früheren Babcock-Zentrale an der Duisburger Straße (heute: Business Park Quartier231).
Dauer der Bauarbeiten unklar
Wie lange diese Übergangszeit allerdings dauern wird, ist noch nicht ganz klar. Nach Auskunft des Oberhausener Polizeisprechers Maik Podlech sollen die Sterkrader Polizisten nach den derzeitigen Plänen im Gebäude am Wilhelmsplatz wieder nach einem Jahr vollständig arbeiten können. Dagegen ist für deren Kollegen des Alt-Oberhausener Polizeipräsidiums nach Auskunft der Landes-Tochter und des Eigentümers BLB eine Renovierungs- und Neubauzeit von vier Jahren vorgesehen - bis Ende 2023.
Eine Anlaufstelle statt einer echten Wache
Schon 2016 hatte die CDU vorgeschlagen, eine zusätzliche Wache von Polizei und Ordnungsdienst an der Marktstraße zu installieren, um das Sicherheitsgefühl der Bürger durch die erkennbare Präsenz der Sicherheitskräfte zu erhöhen. 2018 hat sich die SPD dieser Forderung angeschlossen.
Doch der frühere Polizeipräsident Ingolf Möhring hielt von einer echten Wache mit 24-Stunden-Dienst wenig, weil eine solche Institution zuviel Personal im Gebäude binde und das Polizeipräsidium nur wenige Meter von der Marktstraße entfernt sei. Am Ende wurde aus dem Projekt eine gemeinsame Anlaufstelle mit normalen Öffnungszeiten, also keine echte Wache.
Auf dem Wilhelmsplatz, ohnehin recht weit von der Sterkrader Innenstadt entfernt, sollen in der Renovierungszeit zunächst einmal nur noch Container für einige Polizisten verbleiben. CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Simone-Tatjana Stehr sieht durch die Sanierungsarbeiten die Präsenz der Sicherheitskräfte nicht mehr in ausreichendem Maße gewährleistet. „Wir wollen mit den neuen Anlaufstellen aber erreichen, dass Polizisten mit Ordnungskräften der Stadt auf den Straßen präsenter sind, wo viele Menschen zusammenkommen – wie im Sterkrader Zentrum. So können wir dem Unsicherheitsgefühl der Bürger entgegenwirken“, sagt CDU-Fraktionsvize und Polizeibeamter Werner Nakot.
Bezirksdienststelle der Polizei in Osterfeld umwandeln
In Osterfeld wiederum soll die dort existierende Bezirksdienststelle der Polizei zu einer gemeinsamen Anlaufstelle mit städtischen Ordnungskräften besetzt werden – gemeinsam sollen die städtischen und polizeilichen Beamten öfter auf den Straßen zu sehen sein.
Allerdings steht noch in den Sternen, ob und wann diese Anlaufstellen Realität werden können: Nach der Pensionierung des bisherigen Polizeipräsidenten Ingolf Möhring hat es NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bisher noch nicht geschafft, eine neue Führungskraft für das Oberhausener Polizeipräsidium auszurufen. Über neue Anlaufstellen hat die künftige Polizeiführung in Oberhausen aber entscheidend mitzubestimmen.