Oberhausen. Es juckt. Ausschlag überall. An ein Feierabendbier im Garten ist gar nicht zu denken. Der Eichenprozessionsspinner hat eine Wohnstraße im Griff.

Alarm um den Eichenprozessionsspinner im hohen Stadtnorden: An der Wohnstraße Dellerheide in Barmingholten trauen sich die Anwohner kaum noch aus dem Haus in den Garten. Viele haben Ausschlag, es juckt heftig - und teils konnten Kinder bereits nicht zur Schule gehen.

Ausgangspunkt all dieser massiven Beschwerden ist ein Straßenbaum, eine Eiche, in Höhe des Grundstücks Dellerheide 2. Wer sich diesem Baum nähert, erkennt sofort: Hier ist der Eichenprozessionsspinner am Werk. Der Befall ist sofort auszumachen und erstreckt sich nach den Beobachtungen der Anwohner bis hoch hinauf in die Baumkrone.

Deutlich auszumachen: Der Eichenprozessionsspinner am Stamm der Eiche an der Straße Dellerheide.
Deutlich auszumachen: Der Eichenprozessionsspinner am Stamm der Eiche an der Straße Dellerheide. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Elke Ruhrmann, die gleich nebenan wohnt, hat auf eigene Faust für eine weiträumige Absperrung gesorgt - mit rot-weißem Flatterband, zwischen Mülltonnen gespannt.

Seit Jahren ein Problem an der Dellerheide

„Seit drei Jahren schon leiden wir alle hier massiv unter dem Eichenprozessionsspinner“, sagt sie. „Wir können nicht mehr draußen sitzen, können unsere Gärten nicht mehr nutzen. Wir wollen nur noch, dass das Problem gründlich gelöst wird.“ Genauso sehen es auch ihre Mieter, Frank Hallay und seine Frau Sabrina Hallay-Kerkhoff. Ihre Kinder traf es am letzten Wochenende besonders schlimm: Ausschlag überall! Finley (6) und Maurice (8) konnten nicht zur Schule gehen, stattdessen ging es für die Familie zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus, zumal Frank Hallay an MS leidet und sein Immunsystem sowieso schon geschwächt ist.

Vorbeugende Behandlung hatte keinen ausreichenden Erfolg

Der Straßenbaum an der Dellerheide füllt mittlerweile manchen Ordner, denn es gibt bereits einen umfangreichen Schriftverkehr der Anwohner mit der federführenden OGM. Sie hat den Baum – wie rund 1300 weitere Bäume im Stadtgebiet – im Frühjahr mit einem Biozid behandelt, um einem Befall mit dem Eichenprozessionsspinner vorzubeugen.

„Diese Behandlung hat offenbar nicht ausgereicht“, sagt OGM-Sprecher Alexander Höfer, der noch am Dienstag dafür sorgte, dass am Mittwoch, 5. Juni, ein umfangreiches Absammeln des Eichenprozessionsspinners an der Dellerheide stattfindet. Fachleute in Schutzkleidung rücken mit einem Steiger an und werden das übernehmen – bis hoch hinauf in die Baumkrone, verspricht Alexander Höfer, der Verständnis für die Aufregung der Anwohner zeigt.

Viele Nachbarn von der Dellerheide würden unterdessen eine andere Lösung bevorzugen - sie sagen: „Nach all dem jahrelangen Ärger sollte der Baum ganz verschwinden.“