Oberhausen. . Bevor die Kölner Kult-Band zur „Höhner Rockin’ Roncalli Show“ in der Manege wirbeln kann, entsteht am Centro ein Zeltpalast für 1450 Gäste.

Artistisch, humorvoll und natürlich musikalisch: In seinem neuen Programm „Funambola“ erzählt der Zirkus Roncalli mit Hilfe der kölschen Kult-Kapelle Die Höhner von den Capriolen des Lebens. Die Capriolen des Wetters sind dagegen eine ganz eigene Geschichte. Auf dem Arena-Parkplatz neben dem Einkaufszentrum Centro bauen 30 Arbeiter momentan das 1450 Menschen fassende Zirkuszelt auf, das vom 7. bis 16. Juni bei „Höhner Rockin’ Roncalli Show“ eifrig bespielt werden soll.

Und nein, Regen und Unwetter mögen die Leute vom Zirkus nicht sonderlich. Das Zirkuszelt wird in der Amtssprache zwar als fliegender Bau eingeordnet, sollte seinem Namen aber bitte schön nicht alle Ehre machen.

Zirkusplatz am Centro wirkt wie ein Nähmuster

2500 Glühbirnen werden bei der „Höhner Rockin’ Roncalli Show“ für die passende Zirkusstimmung.
2500 Glühbirnen werden bei der „Höhner Rockin’ Roncalli Show“ für die passende Zirkusstimmung. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Daher sind sie am Dienstagmorgen auf dem Festivalgelände nicht gerade in Trödellaune. Für den Abend ist schließlich Sturm und Regen angesagt. Hektik kommt trotzdem nicht auf. Die Crew ist eingespielt, die Show geht seit 19 Jahren für jeweils sechs Wochen im Jahr auf Tournee. „Jeder Handgriff muss jetzt sitzen“, sagt Pressesprecher Thomas Merz. „Der Aufbau ist eine Sache von Zentimetern.“ Und das kann man wörtlich nehmen. Der Platz gleicht einem Schnittmuster vom Nähtisch. Mit Sprühfarbe haben die Zeltbauer genau markiert, wo sie die vier bulligen Masten aufbauen müssen, wo 250 Eisenanker später die robuste Zeltplane befestigen werden. Für das ungeschulte Auge wuseln die Arbeiter wild umher, doch alles hat seine Struktur.

Eine flache Wiese mögen die Zeltbauer am liebsten, schließlich müssen die Eisenanker bis zu zwei Meter im Boden befestigt werden. Das Zelt muss auch extremen Windstärken trotzen. Am Centro ist der Schotterboden allerdings robust, daher ackern die Zeltbauer hier mit einer Keilmaschine, die ununterbrochen hämmert.

250 Eisenanker und 2500 Glühbirnen für das Zelt

Nur zwei Spielorte im Jahr

Seiltänzer schweben am Himmel und Akrobaten fliegen zur „Höhner Rockin’ Roncalli Show“ durch die Luft. Dazu spielt die Kölner Gruppe „Die Höhner“ jeden Abend den Soundtrack ein. Die Show gastiert am Centro vom Freitag, 7. Juni, bis Sonntag, 16. Juni. Die Produktion gastiert in diesem Jahr ausschließlich in Leverkusen und Oberhausen.

Eintrittskarten kosten zwischen 29,90 und 73,90 Euro. Begrenzte VIP-Karten in der Königsloge inklusive Backstage-Führung kosten 147,90 Euro.

Der Blick zum Himmel erfreut. Noch kein Regen in Sicht! Das ist keine Frage des Komforts, sondern sie hat auch Gewicht. „Wenn der Regen auf die Zeltplane prasselt, wird diese schwerer“, weiß Thomas Merz. Noch liegen die Planenteile wie geschnürte Pakete neben dem Grundgerüst. Doch das soll sich schnell ändern. Vorher gibt es erhellende Erlebnisse im Elektro-Wagen. Lichtketten und kilometerlange Kabelrollen werden entwirrt. 2500 Glühbirnen sorgen später in der Show für die Lichtstimmung. Und ja, wenn eine nicht mehr funktioniert, müssen die zuständigen Kollegen zuerst ein akrobatisches Kunststück beim Austausch verrichten.

Das Besondere: Die Manege ist nicht ebenerdig, sondern eine ausklappbare Bühne, die allen Besuchern beste Sicht ermöglichen soll. Mit zwölfeinhalb Metern Durchmesser erfüllt sie trotzdem die internationale Zirkusnorm. 25 Transporter bringen die Showutensilien von Leverkusen nach Oberhausen. „Diese Strecke ist nicht frei von Staus“, sagt Thomas Merz. Bisher aber liegt die Produktion im Zeitplan, damit es am Freitag um 19.30 Uhr zur Premiere auch heißt: „Ja, da simma dabei!“