Oberhausen. . Am Samstag kann RWO von der Fußball-Regionalliga in die Dritte Liga aufsteigen. Eine Meisterfeier ist nicht geplant, aber es gibt schon Optionen.
Oberhausens Vorstandsmitglied Thorsten Binder gibt sich cool: „Wir sind tiefenentspannt, die Nervosität überlassen wir den Kollegen in einer rheinischen Stadt, einer Stadt mit K!“ Am Samstag kann Rot-Weiß Oberhausen gegen den SC Verl (14 Uhr, Stadion Niederrhein) elf Jahre nach dem letzten Aufstieg endlich wieder groß punkten — und mit etwas Schützenhilfe von der Regionalliga West in die Dritte Liga aufsteigen.
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Die Stadt mit K heißt Köln, der Konkurrent ist die dortige Viktoria, die vor dem letzten Spieltag noch einen Zähler Vorsprung hat und im letzten Spiel allerdings nicht gewinnen dürfte. Eigentlich war der Domverein schon mit dickem Polster der Konkurrenz entwischt, dass RWO es nun doch noch schaffen kann, entfacht in der Stadt lang zurückliegendes Aufstiegsfieber. Mehr als 4500 Karten sind schon verkauft. Mit 6000 bis 8000 Fans rechnen die RWO-Verantwortlichen allemal.
Sportdezernent: Möglicher Imagegewinn für die Stadt
„Rot-Weiß Oberhausen gehört seit mehr als 100 Jahren zur Geschichte unserer Stadt, und wie viele andere zittere auch ich natürlich mit, wenn es am Samstag um den Aufstieg geht — gerne auch mal wieder bis zur 94. Minute“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz.
„Aber auch abseits des Fußballplatzes ist die Stadt durch ihren Sportdezernenten Frank Motschull und mich in engem Kontakt mit dem Verein, den wir immer nach unseren Möglichkeiten unterstützen.“ Auch Motschull selbst sieht einen möglichen Aufstieg als gewaltigen Imagegewinn für die Stadt und freut sich, dass die neu errichtete Stehplatztribüne bisher gut angenommen wird.
Ansporn für andere Sportvereine
Statt nach Kaan-Marienborn, Herkenrath und Wiedenbrück warten eine Liga höher Traditionsvereine wie der 1. FC Kaiserslautern, 1860 München und wieder ein Derby gegen den MSV Duisburg. Zudem könnten mehr Live-Spiele über TV-Übertragungen der Dritten Programme zu sehen sein. „Ein Aufstieg hätte Strahlkraft auf alle Sportvereine in Oberhausen“, sagt Stadtsportbund-Präsident Manfred Gregorius. „Ein Aufstieg würde andere Vereine pushen und zeigen, dass im Sport selbst auf den letzten Metern noch alles möglich ist.“
Vor elf Jahren stieg RWO mit einem 3:0-Sieg bei Union Berlin in die 2. Liga auf — einen Tag später feierte Oberhausen in Rot und Weiß. Schon zum Spiel schauten auf dem Luise-Albertz-Platz am Centro Hunderte Fans beim Public Viewing zu. Am Tag danach steuerte ein Tieflader die Mannschaft um Aufstiegstrainer Hans-Günter Bruns quer durch die Stadt bis vor das Einkaufszentrum.
Bislang keine Aufstiegsfeier geplant
„Momentan ist nichts geplant“, sagt Thorsten Binder zu einer möglichen Feier. „Die schönsten Partys sind sowieso die spontanen Feten.“ Im Centro sieht man das ähnlich. Centro-Chef Marcus Remark wird persönlich im Stadion sein und sagt zu einem Aufstiegsempfang. „Da ist nichts vorgesehen. Aber wir sind für alles offen!“
Großer Wunsch ist es von allen Beteiligten sowieso, dass möglichst viele Oberhausener ihre Mannschaft im Stadion unterstützen.
>>> Info: Bierbuden sollen länger öffnen
Wer sich auf das Spiel einstimmen möchte, der kann das am Samstag, 18. Mai, ab 12.30 Uhr im Stadion Niederrhein an der Lindnerstraße tun. Dann öffnen bereits die Tore für Zuschauer. Auch die Getränkestände sind dann besetzt. Das Regionalliga-Spiel wird um 14 Uhr angepfiffen.
Die Eintrittskarten gibt es für Erwachsene ab 10 Euro und für Kinder ab 5 Euro. Vor und nach dem Spiel öffnet die Fan-Kneipe von RWO direkt an der Lindnerstraße. Für die Gastronomie im Stadion stellt Vorstandsmitglied Thorsten Binder längere Öffnungszeiten als sonst in Aussicht.